SENSATIONS-TITELGEWINN NACH HERZSCHLAG-FINALE: CHRISTOPHER HAASE & SIMON REICHER SIND GT-OPEN CHAMPIONS!
Das Motorsportjahr 2023 befindet sich im Endspurt, dementsprechend war die Formel-1- Rennstrecke von Barcelona der finale Schauplatz für die Rennen der International GT-Open Serie, einer europaweiten GT3-Rennserie. Erst an diesem allerletzten Saisonwochenende sollte die Titelentscheidung fallen, gleich mehrere Fahrerpaarungen hatten noch Chancen auf den Gesamtsieg. Unter anderem auch Audi Sport-Pilot Christopher Haase, der die International GT- Open mit einem Audi R8 LMS evo II gemeinsam mit dem österreichischen Youngster Simon Reicher im ebenfalls österreichischen Team Eastalent Racing bestreitet.
Im Samstagsrennen musste Reicher von Platz 12 starten, konnte allerdings bereits in der ersten Kurve viele Plätze gutmachen, nachdem sich einige Konkurrenten berührt und weggedreht hatten – unter ihnen auch direkte Konkurrenten um die Meisterschaft. Der junge Österreicher fuhr im Anschluss ein starkes Rennen, konnte zwischenzeitlich sogar bis auf Platz drei nach vorne fahren, übergab den Audi R8 LMS Evo II schlussendlich auf Position fünf an Christopher Haase. Der kam nach einem super Boxenstopp der Eastalent-Mannschaft in Führung liegend auf die Strecke zurück und konnte diese bis ins Ziel verteidigen – womit das Team nicht nur über den hochverdienten ersten Saisonsieg jubeln, sondern sich auch völlig überraschend über die Führung in der Gesamtwertung der Meisterschaft freuen durfte.
Das alles entscheidende, allerletzte Saisonrennen am Sonntag begann dann hingegen mit einem Rückschlag: Christopher Haase hätte sich eigentlich für Startplatz zwei qualifiziert, durfte aber letztendlich nur von Platz fünf starten. Der Grund? Ausgerechnet in seiner schnellsten Quali- Runde gab’s eine gelbe Flagge, bei der Haase nur in dem von der Flagge betroffenen Bereich Tempo herausnahm. Das Reglement verlangt aber eine generell langsamere Rundenzeit… Letztlich ließ sich das Team aber nicht beirren. Christopher Haase gelang ein super Start, bis zum Boxenstopp war er auf Platz drei vorgefahren. Simon Reicher übernahm und gab in der zweiten Rennhälfte alles: „Simon hat sich so breit gemacht, wie nur irgendwie möglich, es waren unglaublich harte Fights“, schildert Christopher Haase die nervenaufreibenden Minuten. „Beinahe sekündlich ändertes sich die Meisterschaftsführung so oft wurden die Positionen und damit die Punkteverteilung gewechselt… Schlussendlich genügte uns der fünfte Platz zum Titelgewinn, weil wir – bei jeweils gleicher Gesamtpunktezahl und jeweils einem Saisonsieg – mehr zweite Plätze als unsere direkten Mitbewerber hatten. Ich freue mich wahnsinnig für das Team, für Simon und für Audi. Eastalent ist eine tolle Truppe, die diesen Titel wirklich hart erarbeitet und ihn mehr als verdient hat. Dass der Gewinn bei einem wirklich filmreifen Rennen erobert wurde, passt da ganz einfach noch besser dazu!“
Weitere Stimmen zum Rennen und zum Titelgewinn:
Teamchef Peter Reicher: „Das Drehbuch zum Samstagsrennen hätten wir nicht besser schreiben können. Nachdem wir die zehn Mitbewerber vor uns analysierten, war klar, dass wir in der ersten Kurve von den Protagonisten vor uns Schützenhilfe bekommen werden… Simon musste sich die Situation in der ersten Kurve nur mit gebührendem Abstand anschauen, um als Dritter aus dem Geschehen hervorzugehen. Der Rest des Rennens war eine starke Teamleistung. Das zweite Rennen war eine Achterbahn der Gefühle. Nach dem Erreichen der schwarz-weiß karierten Flagge konnten wir unsere Emotionen nicht mehr unter Kontrolle halten. Was für eine grandiose Teamleistung. Jeder im Team hat einen Teil dazu beigetragen, ein so großartiges Ergebnis, den Gewinn der Meisterschaft, zu erreichen. Ich bin wahnsinnig stolz auf jeden Einzelnen!“
Simon Reicher: „Das erste Rennen war das, wovon ich auf der Hinfahrt nach Barcelona geträumt habe. Einmal in der Saison einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Das zweite Rennen war unglaublich schwierig. Die Bedingungen waren extrem hart. Nach dem Safety-Car ist der Reifenluftdruck abgefallen. Es war unmöglich, die Temperatur in den Reifen zu halten. Es war ein Überlebenskampf und ich war von Profi-Fahrern umzingelt, die ganz genau wussten, was sie taten. Das Rennen stand auf Messers Schneide. Anders ausgedrückt waren es die längsten fünfundzwanzig Minuten meines Lebens.“
Endstand International GT-Open 2023:
1. Christopher Haase 109
1. Simon Reicher
2. Diego Menchaca 109
3. Charlie Fagg 107
3. Samuel De Haan
4. Maximilian Paul 103
4. Pierre Louis Chovet
5. Marcos Siebert