ERSTES RENNEN, ERSTE PUNKTE IN DER GT WORLD CHALLENGE: CHRISTOPHER HAASE FÄHRT IN PAUL RICARD AUF PLATZ SECHS!

Die „Königsklasse“ des GT-Rennsports ist am vergangenen Wochenende im französischen Paul Ricard mit einem quantitativ wie qualitativ hochwertigen Teilnehmerfeld in die neue Saison gestartet: 55 GT3-Boliden nahmen am Drei-Stunden-Rennen teil, das als erster von insgesamt fünf Läufen zum „Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by AWS“ zählt. Mit dabei auch Audi Sport-Pilot Christopher Haase, der in diesem Jahr einen Audi R8 LMS evo II für das deutsch-italienische Team Tresor Attempto Racing pilotiert und in den Endurance-Rennen das Cockpit mit dem deutschen Alex Aka sowie dem Schweizer Ricardo Feller teilt.

 

Die Freude über den Auftakt wich nach den ersten Trainings allerdings einer gewissen Ernüchterung, denn das Auto mit der Startnummer 99 kam nicht so recht auf Speed – ein Problem, das sich bis ins Qualifying fortsetzen sollte. „Ich hatte in Q1 etwas Pech mit einer roten Flagge, als ich am Boxenausgang warten musste, worauf die Reifentemperatur weg war. Dafür war Platz 19 und zweitbester Audi ganz okay, aber es war bestimmt nicht das Maximum“, so Christopher Haase, der danach mitansehen musste, wie Teamkollege Alex Aka noch mehr Pech hatte: „Im Q2 war so viel Verkehr, dass es einfach keine freie Runde gab. Da konnte Ricardo auch nichts mehr ausrichten, obwohl es in Q3 noch am besten lief.“ Für das Rennen gab’s somit lediglich die enttäuschende 35. Startposition.

 

Kurz vor dem Rennstart dann aber die gute Nachricht: der Audi R8 LMS evo II durfte 20 Kilogramm ausladen, „ein Umstand, der uns sehr geholfen hat“, so Christopher Haase rückblickend. Den Start des Rennens übernahm jedenfalls Alex Aka, und der Youngster lieferte richtig ab: Von Startplatz 35 aus fuhr er – nicht zuletzt dank Safety-Car-Phasen und glänzender Strategie des Teams – bis auf Rang 15 nach vorne. Danach setzte Ricardo Feller die Aufholjagd nahtlos fort und als der Schweizer für den Schluss-Stint an Christopher Haase übergab, lag die Tresor Attempto Racing Crew bereits auf Gesamtrang fünf. „Unsere Renn-Pace war bis dahin echt super, leider wurde es dann aber kühler und da hatten viele Fahrzeuge Schwierigkeiten mit dem Grip, auch ich“, so Haase, der Platz fünf energisch verteidigte, am Ende aber einen Konkurrenten ziehen lassen musste. „So wurde es im Endeffekt der sechste Rang. Allerdings können wir damit äußerst zufrieden sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir von Position 35 losgefahren sind. Das war eine Spitzenleistung vom gesamten Team und ist ein positiver Start in die neue Saison, mit wichtigen Punkten gleich im ersten Rennen“, resümiert Christopher Haase. Tresor Attempto Racing Teamchef Ferdinando Geri pflichtet bei: „Nach dem Verlauf des Qualifyings ist dieses Ergebnis nicht selbstverständlich. Das ganze Team hat hart und entschlossen gearbeitet, um im Rennen unser sprichwörtliches ‚Comeback‘möglich zu machen.“

CHRISTOPHER HAASE AUCH IN SEPANG AUF DEM PODEST: NACH REIFENSCHADEN 12 STUNDEN AUFHOLJAGD BIS AUF PLATZ DREI!

Beim 12-Stunden-Rennen von Sepang kann Christopher Haase auf eine erfolgreiche Historie zurückblicken. Zwei Mal konnte er in Malaysia bereits den Gesamtsieg einfahren, im Vorjahr eroberte er Platz zwei. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen für den diesjährigen Einsatz, den der Audi Sport-Pilot im Team von B-Quik Absolute Racing auf einem Audi R8 LMS evo II gemeinsam mit dem asiatischen Audi Sport-Fahrer Akash Nandy und dem Amateur-Piloten Henk Kiks bei brütender Hitze und höchster Luftfeuchtigkeit in Angriff nahm. Das Team hatte in Sepang ausgiebig getestet und so war das Set-Up bereits im Training und Qualifying nahezu optimal, und auch für das Rennen konnte eine gute Mischung aus möglichst geringem Reifenverschleiß und schneller Rundenzeit gefunden werden. Christopher Haase fuhr den letzten Qualifying-Abschnitt und eroberte dabei die Bestzeit – kombiniert mit den Zeiten seiner Teamkollegen ergab das Startplatz sechs, eine gute Ausgangsposition für das Rennen.

Während AM-Pilot Henk Kiks für den Start-Turn im Auto saß, mussten Akash Nandy und Christopher Haase dann aber tatenlos zusehen, wie ihr Rennen bereits nach wenigen Metern so gut wie beendet war: ein Mitbewerber touchierte den Audi R8 LMS evo II unmittelbar nach dem Start, wodurch Kiks in einen Dreher geschickt und im Anschluss mit einem schleichenden Plattfuß an die Box gezwungen wurde. Mit zwei Runden Rückstand ging Kiks schlussendlich ins Rennen zurück, an eine Podiumsplatzierug war zu diesem Zeitpunkt absolut nicht mehr zu denken.

Aufgeben war für die Mannschaft von Absolut Racing allerdings keine Option, ganz im Gegenteil. Man wollte weiterkämpfen und das Beste aus dem Rennen herausholen. So waren es vor allem Platin-Pilot Christopher Haase und Silber-Pilot Akash Nandy, die mit schierem Speed versuchten, den Rückstand wettzumachen. Erschwerend kam hinzu, dass es während der 12 Rennstunden nur zwei Safety-Car-Phasen gab, das Team also kaum Möglichkeiten hatte, über taktische Schachzüge Zeit gut zu machen. Im letzten Renndrittel hatte das Team dann das praktisch Unmögliche geschafft: man lag wieder in Schlagdistanz zu den Top-Fünf! Gegen Rennende kämpfte sich das Trio schließlich sogar noch auf Platz drei, und somit auf das Podium! „Dieser dritte Platz fühlt sich wirklich an wie ein Sieg“, war Christopher Haase überglücklich, aber auch stark erschöpft: „Uns sind leider sowohl Klimaanlage als auch Trinksystem ausgefallen, nach dem letzten Doppelstint war wirklich „Game Over“ bei mir. Aber wir haben es durchgezogen und sind jetzt wirklich stolz!“ Upsolute-Teamchef Ingo Matter fasste das „Wunder von Sepang“ so zusammen: „Alle drei Piloten und das gesamte Team haben Außergewöhnliches geleistet, aber was Christopher hier abgeliefert hat, war einfach absolut außerirdisch!“

PODIUMSPLATZIERUNG IM 12-STUNDEN-THRILLER VON BATHURST: CHRISTOPHER HAASE EROBERT MINUTEN VOR RENNENDE PLATZ DREI!

Nach dem großartigen Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Dubai und dem vierten Gesamtrang in der Fahrerwertung der Asien Le Mans Series (ALMS), die Christopher Haase mit einem vierten Platz im letzten Rennen in Abu Dhabi beendete, stand am vergangenen Wochenende das legendäre 12-Stunden-Rennen von Bathurst in Australien auf dem Programm. Audi Sport-Pilot Christopher Haase startete „Down Under“ gemeinsam mit Kelvin van der Linde und Liam Talbot für das australische Kundenteam „Melbourne Performance Center“ in der PRO-Kategorie. Und nach dem unglücklichen Rennverlauf im Vorjahr – als er von einem Mitbewerber „abgeschossen“ wurde – war der Wunsch nach einem besseren Rennverlauf verständlicherweise sehr groß. Der Verlauf der Trainingssitzungen ließ die Mannschaft jedenfalls optimistisch vorausblicken, das Set-Up des Audi R8 LMS evo II funktionierte perfekt und das Piloten-Trio konnte sich ausschließlich auf die Driver-Performance konzentrieren. Das Qualifying übernahm Kelvin van der Linde, und nachdem sich der Südafrikaner auf dem siebenten Rang – unmittelbar hinter dem

Schwesterauto – klassiert hatte, war auch die unmittelbare Ausgangslage für das 12-Stunden- Rennen sehr gut. „Wir hatten uns vorgenommen keine Fehler zu machen und vor allem keine

Strafen zu kassieren“, so Christopher Haase, der im Rennen dann wie die anderen Teilnehmer auch vor große Herausforderungen gestellt wurde: „Das Wetter war irre, zuerst sengend heiß, dann sintflutartiger Regen – während wir mit Slicks unterwegs waren. Da fühlen sich 230 km/h zwischen den Betonwänden gleich schneller an…“ Doch Haase und seine Teamkollegen meisterten alle Schwierigkeiten bravourös und so lag das Trio mit dem Audi R8 LMS evo II nach dem letzten Boxenstopp auf dem fünften Gesamtrang, unmittelbar hinter Dritt- und Viertplatziertem. Den Schluss-Stint hatte Christopher Haase übernommen, und der wollte sich mit Platz fünf auf keinen Fall zufriedengeben. „Die letzten 30 Minuten waren wie ein Sprintrennen, Motorsport vom Feinsten, ein echt harter Fight. Ich habe an unsere Chance geglaubt – und zwei Runden vor Schluss kam sie dann wirklich. Die Kollegen vor mir gerieten sich in die Haare, das gab mir Gelegenheit, an beiden vorbeizuziehen. Dann musste ich alles auf eine Karte setzen, weil ich wusste, dass es auf den langen Geraden schwierig wird, die Beiden hinter mir zu halten. Also bin ich zwei Mal mit vollem Risiko über ‚Skyline‘ drüber, konnte mich ‚freischwimmen‘ und schlussendlich auf Platz drei über die Ziellinie fahren. Das ist ein toller Teamerfolg, auf den ich zwar gehofft, mit dem ich aber nicht gerechnet hatte – umso mehr freut er mich. Dank ans Team, an meine Fahrerkollegen und an Audi für das tolle Auto!“

ÖSTERREICHISCHES TEAM SIEGT BEI DEN 24H DUBAI: SENSATIONELLER ERFOLG BEIM LANGSTRECKEN-DEBÜT!

– „Eastalent Racing“ siegt sensationell beim Creventic 24-Stunden-Rennen in Dubai
– Das Team aus dem Innviertel feiert gleich beim Debüt den ersten Langtrecken-Erfolg
– Großartige Teamleistung und der perfekte Audi R8 LMS evo II legen den Grundstein

Was für ein großartiger Start für den österreichischen Rundstreckensport in die Motorsport-Saison 2024: „Eastalent Racing“, das so junge Team aus dem oberösterreichischen Innviertel, siegt gleich bei seinem allerersten Antreten im internationalen Langstreckenrennsport – und das in dominanter Manier. Die Mannschaft rund um Teamchef Peter Reicher sorgte bereits in der Saison 2023 für eine große Überraschung im GT-Rennsport. Im erst zweiten Bestandsjahr gewann Eastalent Racing die Team-Meisterschaft in der ‚International GT-Open“, zudem holten die Stamm-Piloten Simon Reicher und Audi Sport-Fahrer Christopher Haase den Vize- Titel in der Fahrerwertung. Nun wollte Reicher erste Erfahrungen im Langstreckensport sammeln, entschloss sich relativ kurzfristig zum Antritt beim traditionsreichen 24- Stunden-Rennen in Dubai, wo jedes Jahr der Auftakt in die Rundstrecken-Saison stattfindet. Als Fahrermannschaft verpflichtete Reicher neben seinem Sohn Simon und Christopher Haase den erfahrenen Chinesen Mike Zhou, den jungen Belgier Gilles Magnus, sowie Fahrerlegende Markus Winkelhock, letzterer ebenfalls Audi Sport-Pilot.

Dank der derart gut aufgestellten Mannschaft und dank der Unterstützung von Audi war klar, dass „Eastalent Racing“ zumindest zum erweiterten Favoritenkreis des mit 23 GT3 Fahrzeugen exzellent besetzten Rennens zählen dürfte. Dass es dann aber eine derart dominante Vorstellung wurde – das Team führte das Feld für den überwiegenden Teil des Rennens an, ließ sich von vielen Code-60-Phasen ebenso wenig beirren wie von einem zwischenzeitlich einsetzenden, heftigen Regenschauer – war im Vorfeld nicht abzusehen. Doch dank einer fehlerfreien Vorstellung aller Piloten und der gesamten Mannschaft konnte Schlussfahrer Christopher Haase seinen letzten Stint sogar taktisch zurückhaltend gestalten und den „Eastalent Racing“ Audi R8 LMS evo II trotzdem noch immer mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team über die Ziellinie fahren. Besonderes Detail der sensationellen Vorstellung: zum allerersten Mal in der neunzehnjährigen Geschichte des Rennens gelang es einem Team, gleich beim Debüt als Sieger hervorzugehen!

Teamchef Peter Reicher war angesichts des Sensations-Erfolges beinahe sprachlos: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nach dieser unglaublichen Teamleistung fehlen mir die Worte. Ich möchte mich bei jedem einzelnen Teammitglied bedanken, natürlich bei unseren Piloten und vor allem auch bei Audi Sport, die uns als echte Newcomer das Vertrauen geschenkt und an uns geglaubt haben. Das ist unvergesslicher Tag, der mich auch in unserem Weg und in unserer Herangehensweise bestätigt. Wir sind kein gewöhnliches Team, sondern eine große Familie. Und es ist schön zu wissen, dass man auch mit diesem eher unkonventionellen Zugang große Erfolge feiern kann.“

 

Endergebnis 24H Dubai 2024.
1. Haase/Reicher/Winkelhock/Zhou/Magnus, Eastalent Racing, Audi R8 LMS GT3
2. Salikhov/Borisov/Shaytar/Müller, Proton Huber Competition, Porsche 911 GT3 R
3. Cavers/Plato/Barlow/Rattenbury, Century Motorsport, BMW M4 GT3
4. Broggi/Castro/Nicolae/Papi, Manamauri Energy by Ebimotors, Porsche 911 GT3 R
5. Johnston/Salkeld/Leung/Gelael, Century Motorsport, BMW M4 GT3
6. Blattner/Gorga/Sawaya/Wallenwein/Marschall, Car Collection, Porsche 911 GT3 R
7. Merafina/Merafina/Merafina, Sainteloc Racing, Audi R8 LMS GT3
8. Minsky/Kiefer/Kratz/Detry/Panu, Haas RT, Audi R8 LMS GT3
9. Noble/Hart/Wehrmann/Spengler, Huber Motorsport, Porsche 911 GT3 R
10. Lynn/Lynn/Wheeler/Huff, Team Parker Racing, Bentley Continental GT3

ERFOLGREICHER SAISONABSCHLUSS BEI DER ALMS IN SEPANG: SIEG UND PLATZ ZWEI FÜR AUDI SPORT-PILOT CHRISTOPHER HAASE!

Der Auftakt zur Asian Le Mans Series, das Sechs-Stunden-Rennen in Sepang, war für Christopher Haase Saisonabschluss 2023 sowie Saisonstart 2024, da der Audi Sport-Pilot die traditionelle Winter-Rennserie komplett bestreiten wird. Als Einsatzteam fungiert Sainteloc Racing, für das Haase in den vergangenen Jahren in den verschiedensten Rennserien unterwegs war. Den Audi R8 LMS evo II teilt sich der Deutsche mit dem französischen Bronze-Pilot Alban Varutti und dem belgischen Silber-Starter Gilles Magnus. Die Freude über den Einsatz ist groß: „Mit Sainteloc Racing verbindet mich mehr als bloß professionelle Zusammenarbeit, vielmehr ist es eine echte Freundschaft. Wir starten schon jahrelang zusammen und ich freue mich sehr, gemeinsam mit den Jungs in Asien zu starten. Noch dazu ist es sowohl für das Team als auch für mich das erste Mal, dass wir die ALMS komplett bestreiten“, so Christopher Haase.

 

Das erste Rennwochenende in Sepang sollte jedenfalls ein würdiger Auftakt für Haase und seine Teamkollegen werden. Bei typisch asiatischen Witterungsbedingungen – 34 Grad und extrem hohe Luftfeuchtigkeit – lieferten alle Beteiligten einen grandiosen Job ab. Vom ersten Training an war man in der GT3-Wertung immer unter den absolut Schnellsten, im Qualifying konnte Bronze- Pilot Alban Varutti die Pole für den ersten und Startplatz drei für den zweiten Rennlauf erobern. Im ersten Rennen am Samstag lief es für das Trio Varutti/Magnus/Haase zunächst perfekt: Alban Varutti fuhr zwei fehlerfreie Stints und behielt die Führung, ebenso Gilles Magnus. Christopher Haase konnte die Führung dann trotz Nieselregen behaupten, hatte lediglich beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase mit abgekühlten Reifen zu kämpfen. Als der Regen stärker wurde, reagierte die Mannschaft von Sainteloc blitzschnell und wechselte rechtzeitig auf Regenreifen, worauf Haase die Führung stark ausbauen konnte. Gegen Ende musste das Rennen aufgrund monsunartiger Regenfälle sogar abgebrochen werden, was am Sieg der Sainteloc-Mannschaft aber nichts mehr änderte. „Am Schluss war es wirklich irre, der Regen war so stark, dass wir das Tempo des Safety-Cars nicht mehr halten konnten. Aber zuvor waren wir sauschnell, das war eine Mega-Performance des Audi R8 LMS evo II und des Teams“, so Christopher Haase.

 

Im zweiten Rennen lief es zu Beginn ähnlich wie im ersten Lauf, bis Gilles Magnus eine Drive- Through-Strafe absolvieren musste. Das warf die Mannschaft etwas zurück, und Haase fand sich in seinem Schluss-Stint hinter Porsche-Pilot Klaus Bachler wieder, dem er am Ende den Sieg streitig machen wollte: „Es war eine ganz enge Kiste, Klaus und ich hatten eine Menge Spaß. Leider hat es für uns nicht ganz gereicht, durch die vielen Überrundungen ist es nicht einfach zu überholen. Platz zwei nehmen wir aber auch sehr gerne. Das war die fast perfekte Punkte- Ausbeute und sehr schön, die Saison 2023 so zu beenden und die ALMS zu beginnen!“

Meistermacher Peter Reicher Der Mann hinter Eastalent Racing

Als seine Heimat bezeichnet der 60-jährige Peter Reicher den kleinen Ort Leoben in der Steiermark, während er Kirchberg bei Mattighofen im Innviertel als seinen Lebensmittelpunkt und Zuhause in Österreich bezeichnet. Ein Mann, der seine Prinzipien, aber auch Ecken und Kanten hat. Ein Mann, der weiß, was er will, und vor allem weiß, was er nicht will. Ein Macher. Ein Meistermacher wie er im Buche steht, auch wenn er diese Bezeichnung nicht gerne hört. Doch vor wenigen Wochen gewann er mit seinem Team Eastalent Racing die internationale GT Open Meisterschaft. Wir hatten die große Freude ihn zu Hause in Kirchberg bei Mattighofen zu treffen. Dabei konnten wir einen kleinen Einblick in seine Vorstellung von einem Motorsport Team bekommen sowie seine Sichtweise der Dinge näher kennenlernen.

Peter, Motorsport scheint keine ganz einfache Sportart zu sein. Zumindest keine, die einfach zu planen ist. Wie kamst du auf die Idee ein Motorsport Team zu gründen?

Die Frage gefällt mir so nicht wirklich. Die Menschen, die mich kennen wissen, dass ich gerne alles selbst in der Hand habe. Was oftmals den Eindruck hinterlässt, dass ich patriarchisch wäre. So zumindest wird es mir zugetragen. Das mag vielleicht in der ein oder anderen Sache stimmen, nur treffe ich meine Entscheidungen gerne selbst. Letztendlich bin ich der, der sein Portemonnaie öffnen darf. Meine Erfahrung in der Vergangenheit zeigte mir jedoch, immer wenn Du in etwas investierst, musst Du kompromissfähig sein, wenn Du nicht der Eigentümer bist.


Das bringt mich zu der Frage: Wie stark ist der Virus Motorsport in dir verankert?

Der Virus ist schon sehr lange in mir. Mir selbst ist es in den vergangenen Jahren nicht so aufgefallen, ich muss ihn wohl erfolgreich unterdrückt haben. Vor vielen Jahrzehnten gab es im Motorsport die Gruppe 5. Damals wollte ich mir einen Ford Escort RS2000 im Gruppe 5 Trimm kaufen. Lumpige 12 000 Schilling fehlten, die mir niemand borgen oder leihen wollte. Nur als Vergleich. Zu diesem Zeitpunkt kostete eine Semmel wenige Groschen. Also ein Größenverhältnis, das selbst ein Arbeiter im Monat nicht verdiente.

Nun hast Du ja seit über 10 Jahren erfolgreich für die Motorsport Ausbildung Deines Sohns Simon gesorgt. Wie wichtig ist Dir der Erfolg für Simon? Und geht Vater und Sohn als Kombination gut?

Mir war es die ganzen Jahre wichtig, dass Simon für all die Jahre des Fleißes und des generellen Engagements den Lohn seiner Arbeit einfährt. Es war mir wichtig, dass er weiß, wofür er und wir die ganzen Jahre gearbeitet haben. Man kann den Kartsport bewerten, wie man möchte. Für mich war der Kartsport nicht mehr und nicht weniger als die Volksschule, oder wie man bei Euch in Deutschland sagt, die Grundschule des Motorsports. Da kann man sich die ersten Sporen verdienen bzw. in den Motorsport reinschnuppern. Wenn Du heute in einer der hochkarätigen Kartserie fährst, selbst eine Europa- oder Weltmeisterschaft, kannst Du Dir mit einem Meistertitel nichts kaufen. Lediglich die Anerkennung Deiner Mitbewerber ist Dir sicher. Meine Philosophie ist, dass Du mit der ganzen Sache den Einstieg in ein geregeltes Motorsportleben schaffst. Gewisse Abläufe und Funktionen verstehst: Ablauf innerhalb des Teams, der Veranstaltung und was man persönlich mitbringen muss. Diesen Ablauf im Kartsport musst Du dann auf das größere Umfeld im Automobilsport übertragen. Das beginnt mit einem kleinen Auto im Zelt inmitten des Fahrerlagers bis hin zu einem größeren Fahrzeug in einer eigenen Box. Ich halte das Lernen dieser Abläufe grundsätzlich für wertvoll. Gleichzeitig ist es wichtig Erfolge zu haben, da ich den finanziellen Einsatz bringe und mit diesem Geldeinsatz möchte ich nicht nur einen ideellen Wert generieren, sondern auch sehen was dabei unterm Strich rauskommt. Und da rede ich noch nicht einmal davon, dass der Aufwand sich zu einer Nullnummer entwickelt. Der Einsatz präsentiert sich dann mit einem guten Ergebnis. So wie in unserem Beispiel, dass wir in diesem Jahr die internationale GT Open Meisterschaft gewonnen haben. Als ich Eastalent Racing gründete, gab ich mir auf der Zeitachse drei Jahre. Drei Jahre, in denen sich der Erfolg einstellen sollte. Drei Jahre in denen sich das Team einen Namen erarbeiten sollte. Das uns das bereits im zweiten Jahr gelungen ist, ist natürlich hoch erfreulich.

Wir kennen uns seit einigen Jahren und ich glaube Dich ein wenig zu kennen. Dennoch überraschst Du immer wieder mit neuen Ideen und Ansätzen. Woher kommt dieser Antrieb?

Ich glaube das kommt aus meiner aktiven Zeit als Dienstnehmer, wo ich feststellen musste, dass ich eigentlich mit meinem Fleiß, meiner Arbeit und meinem Denken immer eine Gefahr für meine Vorgesetzten war. Später ist mir dann auch klar geworden, solange ich eine Gefahr für die vor mir bin, werde ich in meinem Leben nicht weiterkommen. Deshalb habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Mir wurde bewusst, dass ich mit dem gleichen Einsatz, der gleichen Disziplin und der gleichen harten Arbeit in meinem Leben mehr erreichen werde. Ich glaube die meisten schätzen mich legere ein, ohne zu wissen, wie viel Disziplin und harte Arbeit ich einbringe. Die, die mit mir arbeiten, wissen um diesen Umstand und können mit meinem geordneten Chaos umgehen.

Der Entschluss die ADAC GT Masters nicht mehr fortzusetzen, scheint ja die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Wie kam es dazu?

Grundsätzlich muss man sagen, dass die ADAC GT Masters eine anspruchsvolle Veranstaltung auf hohem Niveau war. Da sich der ADAC jedoch neu ausgerichtet hat, kamen wir zu dem Entschluss, dass man nicht alles mitmachen muss. Für ein Team, das sich im Aufbau befindet und mit unserer Größe noch nicht über die größte Ingenieurs-Kapazität verfügt, ist es fast unmöglich, in einer Klasse anzutreten, die mehr oder weniger reiner Werkssport ist. Oder anders formuliert, gegen andere Teams anzutreten, die von Werken unterstützt werden. Wer kennt Eastalent Racing? Wer hätte etwas auf unseren Audi gesetzt? Das war der Grund, warum für uns z.B. die DTM nicht in Frage kam. Ich kann den ADAC gut verstehen, dass er gewisse Dinge einhalten muss, dass der ADAC das Geld seiner Landesverbände braucht, um diese Meisterschaft durchzuführen. Rückblickend sind wir jetzt in der internationalen GT Open auf hervorragenden, internationalen Rennstrecken unterwegs, die das höchste Niveau der Formel und GT3 Strecken darstellen. Nachdem wir diese guten Erfahrungen machen durften, verspüren wir keine Lust auf den kleinen Rennstrecken zu fahren. Ich denke das wird früher oder später auch auf die DTM zukommen länderübergreifend anzutreten, um verloren gegangene Akzeptanz für unseren GT3 Motorsport zurückzugewinnen. Generell ist gegen das Format nichts zu sagen, jedoch können wir uns das im Moment nicht leisten. Das ADAC GT Masters ist ein Projekt, was in seiner jetzigen Form langsam zu Tode gefahren wird und auch in Zukunft keine Berechtigung mehr haben wird. Ich gehe davon aus, dass sich im kommenden Jahr das ein oder andere enttäuschte DTM oder GT Masters Team überlegen wird in eine der beiden internationalen GT3 Klassen zu wechseln, weil für Privateers der Einsatz mit zwei Fahrern unter Umständen finanziell attraktiver ist als reiner Werkssport.

Der Gewinn der internationalen GT Open in diesem Jahr stellt ja eher eine Überraschung als Kalkül dar. Wie habt ihr Euch darauf vorbereitet?

Also aus meiner Sicht ist es keine Überraschung. Insgeheim bin ich schon mit dem Ziel angetreten, ein Wörtchen in der Titelentscheidung mitzureden. Ich hatte das Glück, dass ich von Audi Sport Customer Racing mit meinem Wunschfahrer Christopfer Haase unterstützt wurde. Das hat dafür gesorgt, dass Eastalent-Racing schneller wachsen konnte mit höchst professionellen Prozessen. Ich bin Christopher gegenüber sehr dankbar, dass er sein Wissen, seine Erfahrung und Routine eingebracht hat. Er hat auch seinen Teamkollegen Simon geformt, und seine Anwesenheit hat es mitermöglicht, die richtigen Ingenieure an Bord zu bringen sowie den Mechanikern unter die Arme zu greifen. Unterm Strich kann man sagen, dass in unserem kleinen Privatteam die Professionalität Einzug gehalten hat. Auf diesem Level werden wir uns nicht ausruhen, wir wollen da noch einen obendrauf setzen. Das ist mein großes Ziel, damit wir auch für große Partner interessant werden und den Kundensport ausbauen können. Es wäre schön, wenn auch andere Fahrer Eastalent Racing auf dem Schirm haben. Auch dank unserer beiden festangestellten Mechaniker und Freelancer, darunter unser Chefmechaniker Sebastian, der für diese geniale Vorbereitung unseres Autos gesorgt hat, haben wir dieses Level erreicht. Für ihn ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Auch die Tatsache, dass er in diesem Jahr Vater wurde, hielt ihn nicht davon ab jeden Samstag und Sonntag in der Werkstatt am Auto zu verbringen. Er wollte Erfolge feiern. Mit solch engagierten Mitarbeitern kannst du gewinnen und das ist mir ganz wichtig.

Welche Aufgaben warten auf das Team in der Saison 2024?

Aus heutiger Sicht sieht mein erstes Ziel so aus, dass wir in der internationalen GT Open 2024 zur Mission Titelverteidigung antreten werden. Das ist mir ein persönliches Anliegen. Auch wenn sich die internationale GT Open vergrößert und noch mehr professionelle Fahrer in die Serie kommen, glaube ich mit unserer Fahrerpaarung auch in 2024 ein Wörtchen mit reden zu können. Mein zweiter Wunsch unserer Mission Titelverteidigung ist das nötige Know-how für weitere Rennklassen oder Serien zu sammeln, damit wir uns auch dort empfehlen können. Der Anspruch in die GT World Series zu gehen ist meiner Meinung nach nicht unverschämt. Egal wie die Rennserien alle heißen, für mich ist die GT World Series die Formel 1 des GT Sports. Das ist für Eastalent Racing das erklärte Ziel. Ausrüstungstechnisch sind wir mit den heurigen Investitionen sehr gut aufgestellt. Wir sind auf dem letzten Stand der Technik, alles wurde neu angeschafft. Jetzt fehlt uns nur noch die Routine und die Erfahrung, um Abläufe für z.B. perfekte Boxenstopps zu optimieren, statt dabei 10 Plätze zu verlieren, wie es in der GT World Serie ganz schnell passieren kann.

Das zweite Ziel wäre für mich ein absolutes Highlight. Ich würde sehr gerne das Team für das 24 Stunden Rennen am Nürburgring aufstellen. Ich glaube auch, dass das Event in 2024 ein absolutes Novum auf dem Planten Motorsport sein wird, da die SRO als Teil der Intercontinental GT Challenge Ausrichter der Veranstaltung ist. Ich gehe davon aus, dass wir am Ring eine sehr große Teilnahme von GT3 Autos sehen werden, wie wir es sonst nur aus Spa Francorchamps gewohnt sind. Mit den kleinen Autos wird es dann eine Riesenherausforderung werden die 24 Stunden zu bestehen. Klasse wäre es, wenn wir den ein oder anderen Partner mit an Bord ziehen können. Denn auch wenn ich mit meiner Firma recht umtriebig bin, muss ich sehen, dass ich alle Projekte am Leben und gesund halte. Sonst bringt das alles nichts.

 

 

Fotocredit www.kartnet.de / Michael Schulz

Textcredit www.kartpress.de / Michael Schulz

AUFREGENDE RENNEN IN DER CASINO-METROPOLE MACAU: CHRISTOPHER HAASE BEI DER HIGHSPEED-HATZ OHNE FORTUNE!

Der FIA GT World Cup in Macau ist zweifelsohne eines der absoluten Saison-Highlights in der Welt des GT3-Rennsports. Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause konnte die prestigeträchtige Veranstaltung in der asiatischen Casino-Metropole endlich wieder über die Bühne gehen und Audi Sport-Pilot Christopher Haase war gemeinsam mit Eduardo Mortara für das Audi Sport Asia Team Absolute am Start. Für Haase das erst dritte Gastspiel auf dem ultraschnellen und anspruchsvollen Stadtkurs, auf dem er im Jahre 2019 das letzte Mal unterwegs war. Ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Eduardo Mortara, der als „Mister Macau“ beziehungsweise als nach Siegen erfolgreichster Pilot in Macau gilt. Dementsprechend zufrieden war Christopher Haase auch, als er im ersten freien Training nur zwei Zehntelsekunden hinter Mortara lag. Für das zweite freie Training versuchte das Team dann eine Set-Up Änderung am Audi R8 LMS evo II, welche leider ganz und gar nicht so funktionierte, wie erhofft: „Die Veränderung war nicht groß und ich dachte, dass wir damit in die richtige Richtung arbeiten. Umso krasser war die Veränderung zum Schlechten, wodurch ich nicht nur Tempo, sondern auch Vertrauen verlor. Gerade auf einem solchen Kurs, wo man mit Höchstgeschwindigkeit nur Millimeter von den Leitplanken entfernt unterwegs bist, denkbar schlecht“, so Christopher Haase.

Ohne maximales Vertrauen ins Auto gestaltete sich dann natürlich auch das Qualifying schwierig. Immerhin, mit dem Set-Up aus dem ersten freien Training gelang Christopher Haase bei äußerst knappen Zeitabständen ein respektabler zehnter Platz, von dem er im Qualifyingrennen am Samstag bis auf Rang acht nach vorne fahren konnte. „Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass überholen in Macau praktisch unmöglich ist, solange der Vordermann keinen Fehler macht“, so Haase. Im Hauptrennen am Sonntag gelang ihm dann ein Blitzstart aus Reihe vier, und wahrscheinlich wäre sogar ein Kampf ums Podium möglich gewesen, wenn ihm nicht die berüchtigte Mandarin-Kurve einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte: „Ich war wirklich aussichtsreich positioniert, doch dann musste ich eingangs Mandarin lupfen, sonst hätte es gekracht. Im Startgetümmel bei gut 270 km/h wollte ich das aber klarerweise vermeiden, wodurch ich Schwung verlor und auf Platz 12 zurückfiel“, so Haase. Von da an kämpfte er sich aber an einigen Konkurrenten vorbei, nützte auch diverse Fehler und Technik-Probleme des Mitbewerbs und beendete das Hauptrennen auf Rang sieben, seinem dritten Top-Ten-Ergebnis bei drei Macao-Starts. „Das war sicher nicht mein Wunschergebnis, aber in Anbetracht der Umstände bin ich zufrieden“ resümiert Christopher Haase sein Macau-Wochenende. Natürlich hofft er, schon im nächsten Jahr erneut am Start zu stehen: „Ich habe mir von Eduardo einiges abgeschaut, das möchte ich so bald wie möglich umsetzen!“ Zum Saisonabschluss 2023 geht’s für Christohper Haase jetzt noch einmal nach Asien, genauer gesagt zum ALMS-Rennen in Sepang.

SENSATIONS-TITELGEWINN NACH HERZSCHLAG-FINALE: CHRISTOPHER HAASE & SIMON REICHER SIND GT-OPEN CHAMPIONS!

Das Motorsportjahr 2023 befindet sich im Endspurt, dementsprechend war die Formel-1- Rennstrecke von Barcelona der finale Schauplatz für die Rennen der International GT-Open Serie, einer europaweiten GT3-Rennserie. Erst an diesem allerletzten Saisonwochenende sollte die Titelentscheidung fallen, gleich mehrere Fahrerpaarungen hatten noch Chancen auf den Gesamtsieg. Unter anderem auch Audi Sport-Pilot Christopher Haase, der die International GT- Open mit einem Audi R8 LMS evo II gemeinsam mit dem österreichischen Youngster Simon Reicher im ebenfalls österreichischen Team Eastalent Racing bestreitet.

Im Samstagsrennen musste Reicher von Platz 12 starten, konnte allerdings bereits in der ersten Kurve viele Plätze gutmachen, nachdem sich einige Konkurrenten berührt und weggedreht hatten – unter ihnen auch direkte Konkurrenten um die Meisterschaft. Der junge Österreicher fuhr im Anschluss ein starkes Rennen, konnte zwischenzeitlich sogar bis auf Platz drei nach vorne fahren, übergab den Audi R8 LMS Evo II schlussendlich auf Position fünf an Christopher Haase. Der kam nach einem super Boxenstopp der Eastalent-Mannschaft in Führung liegend auf die Strecke zurück und konnte diese bis ins Ziel verteidigen – womit das Team nicht nur über den hochverdienten ersten Saisonsieg jubeln, sondern sich auch völlig überraschend über die Führung in der Gesamtwertung der Meisterschaft freuen durfte.

Das alles entscheidende, allerletzte Saisonrennen am Sonntag begann dann hingegen mit einem Rückschlag: Christopher Haase hätte sich eigentlich für Startplatz zwei qualifiziert, durfte aber letztendlich nur von Platz fünf starten. Der Grund? Ausgerechnet in seiner schnellsten Quali- Runde gab’s eine gelbe Flagge, bei der Haase nur in dem von der Flagge betroffenen Bereich Tempo herausnahm. Das Reglement verlangt aber eine generell langsamere Rundenzeit… Letztlich ließ sich das Team aber nicht beirren. Christopher Haase gelang ein super Start, bis zum Boxenstopp war er auf Platz drei vorgefahren. Simon Reicher übernahm und gab in der zweiten Rennhälfte alles: „Simon hat sich so breit gemacht, wie nur irgendwie möglich, es waren unglaublich harte Fights“, schildert Christopher Haase die nervenaufreibenden Minuten. „Beinahe sekündlich ändertes sich die Meisterschaftsführung so oft wurden die Positionen und damit die Punkteverteilung gewechselt… Schlussendlich genügte uns der fünfte Platz zum Titelgewinn, weil wir – bei jeweils gleicher Gesamtpunktezahl und jeweils einem Saisonsieg – mehr zweite Plätze als unsere direkten Mitbewerber hatten. Ich freue mich wahnsinnig für das Team, für Simon und für Audi. Eastalent ist eine tolle Truppe, die diesen Titel wirklich hart erarbeitet und ihn mehr als verdient hat. Dass der Gewinn bei einem wirklich filmreifen Rennen erobert wurde, passt da ganz einfach noch besser dazu!“

Weitere Stimmen zum Rennen und zum Titelgewinn:
Teamchef Peter Reicher: „Das Drehbuch zum Samstagsrennen hätten wir nicht besser schreiben können. Nachdem wir die zehn Mitbewerber vor uns analysierten, war klar, dass wir in der ersten Kurve von den Protagonisten vor uns Schützenhilfe bekommen werden… Simon musste sich die Situation in der ersten Kurve nur mit gebührendem Abstand anschauen, um als Dritter aus dem Geschehen hervorzugehen. Der Rest des Rennens war eine starke Teamleistung. Das zweite Rennen war eine Achterbahn der Gefühle. Nach dem Erreichen der schwarz-weiß karierten Flagge konnten wir unsere Emotionen nicht mehr unter Kontrolle halten. Was für eine grandiose Teamleistung. Jeder im Team hat einen Teil dazu beigetragen, ein so großartiges Ergebnis, den Gewinn der Meisterschaft, zu erreichen. Ich bin wahnsinnig stolz auf jeden Einzelnen!“

Simon Reicher: „Das erste Rennen war das, wovon ich auf der Hinfahrt nach Barcelona geträumt habe. Einmal in der Saison einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Das zweite Rennen war unglaublich schwierig. Die Bedingungen waren extrem hart. Nach dem Safety-Car ist der Reifenluftdruck abgefallen. Es war unmöglich, die Temperatur in den Reifen zu halten. Es war ein Überlebenskampf und ich war von Profi-Fahrern umzingelt, die ganz genau wussten, was sie taten. Das Rennen stand auf Messers Schneide. Anders ausgedrückt waren es die längsten fünfundzwanzig Minuten meines Lebens.“

Endstand International GT-Open 2023:

1. Christopher Haase 109
1. Simon Reicher

2. Diego Menchaca 109

3. Charlie Fagg 107
3. Samuel De Haan

4. Maximilian Paul 103
4. Pierre Louis Chovet

5. Marcos Siebert

Eastalent Racing Team holt Pokal in Monza! Starke Teamleistung über das gesamte Wochenende!

Monza/Italien: Der in der Lombardei gelegene Autodromo Nazionale di Monza war am vergangenen Wochenende, vom 22. bis 24. September, Austragungsort des vorletzten GT Open Events. Das Kirchberger Eastalent Racing Team um Teamchef Peter Reicher konnte sich weitere Punkte in der GT Open Serie sichern und bleibt damit ein ganz heißer Kandidat um das Rennen in der Meisterschaft. Mit Platz zwei im Samstagsrennen und Platz sechs am Sonntag ging auch an diesem Wochenende wieder ein Pokal nach Kirchberg bei Mattighofen. „Das Wochenende ist aus meiner Sicht recht einfach erklärt. Wir sind in der Meisterschaft mit acht Punkten Rückstand hinten dran. Was will man mehr? Die große Abrechnung erfolgt in vier Wochen beim Finale der GT Open im spanischen Barcelona. Das Einzige, was mich ein bisschen stutzig macht ist der große Unterschied zwischen den Fahrzeugen – selbst bei unseren Markenkollegen.“

Audi Sport Fahrer Christopher Haase analysiert das Wochenende wie folgt: „Es war ein taffes Wochenende und die Konkurrenz war extrem hart. Man durfte sich absolut keinen Fehler erlauben und musste alles auf einen Punkt bringen – sowohl das Setup als auch die Teamarbeit. Am Ende der Saison merkt man deutlich, dass gerade die Teams, die um die Meisterschaft fahren, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das Wochenende hat uns mit Regen, abtrocknender Strecke und erneutem Regen das Leben nicht einfacher gemacht. Ich finde wir haben es dennoch sehr gut gemeistert. Gerade das erste Rennen mit Platz zwei, da hat das Team besonders gut abgeliefert. Die Strategie hätten wir nicht besser wählen können. Simon hat im Regen aber auch bei trockenen Bedingungen mit Slick Reifen eine starke Leistung gezeigt. Im zweiten Rennen konnte Simon unsere Mitbewerber sehr stark in Schach halten, zumal diese in Monza ein bisschen bevorteilt waren. Von daher bin ich mit unserer Meisterschaftsausbeute sehr zufrieden.“

„Ich war das letzte Mal 2017 in Monza. Mit einem GT Auto jedoch noch nie. Von daher war es sehr schwer ins Wochenende zu kommen und meinen Rhythmus zu finden. Die fehlende Erfahrung habe ich auf der Strecke deutlich gemerkt. Der permanente Wetter Umschwung, Regen, Abtrocknen, dann wieder Regen, hat das Ganze für mich nicht einfacher gemacht. Am Samstag war dann mein Zeittraining im Trockenen und der Start ins Rennen begann bei Regen. Zusätzlich hat das Abkühlen der Temperatur es schwieriger gemacht. Summa Summarum haben wir mit dem Boxenstopp eine tolle Teamleistung abgeliefert. Strategietechnisch haben wir alles richtig gemacht. Die Leistung von Christopher – Platz zwei im Samstagsrennen – hat uns in der Meisterschaft wieder zurück ins Spiel gebracht. Am Sonntag hat Christopher mit Platz drei in seinem Zeittraining sein Können unter Beweis gestellt. Zumal wir im Vorfeld wussten, dass wir es in Monza mit den langen Geraden nicht leicht haben werden. Der Audi ist ein Fahrzeug für die Kurve und nicht so sehr für die gerade Strecke. Uns blieb nichts anderes übrig als unseren Platz so lange wie möglich zu verteidigen. Viele Unfälle und der Einsatz des Safety Car haben uns leider nicht in die Karten gespielt. Mit dem fünften Platz bin ich umso zufriedener, weil ich das Ergebnis fast nicht für möglich gehalten hätte. Wir fahren nun zum großen Finale der GT Open nach Barcelona und werden dann mal allen zeigen, wo der Bartel den Most holt“, so der Österreicher Simon Reicher.

Das Finale der internationalen GT Open findet vom 20. bis 22. Oktober im spanischen Barcelona statt. Eastalent Racing fährt in seiner ersten internationalen GT Open Saison um den begehrten Titel mit.

Fotocredit www.kartnet.de / Michael Schulz
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GT WORLD CHALLENGE SPRINT RENNEN IN VALENCIA: CHRISTOPHER HAASE MIT COMTOYOU RACING ERNEUT TOP!

So wie sich der Sommer dem Ende zuneigt, geht auch die GT World Challenge Sprint Serie ihrem Saisonfinale entgegen. Im spanischen Valencia gastierte die Top-GT-Rennserie Europas am vergangenen Wochenende mit dem vorletzten Event des Jahres, wie immer wurden zwei Rennen ausgetragen. Auch Audi Sport-Pilot Christopher Haase war mit seinem jungen französischen Teamkollegen Lucas Legeret und dem belgischen Team Comtoyou Racing mit von der Partie. Wider aller Erwartungen wurden die Teams allerdings nicht vom sonst üblichen, warmen und sonnigen spanischen Wetter begrüßt, ganz im Gegenteil. Das gesamte Wochenende war wettertechnisch eher durchwachsen, und so startete man bereits im ersten freien Training auf einer vollständig nassen Rennstrecke. Erfreulicherweise lief dieses und auch das zweite freie Training sehr gut, das Team fand passende Set-Ups für alle Witterungsbedingungen und auch die so wichtigen Boxenstopp-Trainings wurden absolviert.

So konnte Youngster Lucas Legeret den Audi R8 LMS evo II im ersten Qualifying am Samstagvormittag auf den 12. Startplatz stellen, in dem starken Starterfeld eine gute Ausgangsposition. Im Rennen am Samstagnachmittag wollte man sich – bei trockener Strecke – aus allen Scharmützeln heraushalten, nachdem es in Valencia traditionell äußerst ruppig zur Sache geht. „Lucas hatte einen guten Stint und unsere Comtoyou Boxencrew war einmal mehr herausregend“, so Christopher Haase nach dem Rennen: „Wir konnten dank des Boxenstopps gleich mehrere Positionen gutmachen, kamen auf Platz fünf retour und am Ende konnte ich auf Platz vier über die Ziellinie fahren.“

Am Sonntag bestritt Christopher Haase das vormittägliche Qualifying, dabei war die Strecke nass, erst gegen Ende begann es abzutrocknen: „Ich habe das Reifen-Fenster nicht optimal erwischt, daher war ich mit Startplatz elf nicht ganz zufrieden“, so Haase. Der zweite Rennlauf brachte dann bereits am Start die erwartet hektischen Szenen, insgesamt zwei Mal musste das Safety- Car auf die Strecke. Sowohl Christopher Haase als auch Lucas Legeret waren in ihren jeweiligen Stints stark unterwegs, auch der Boxenstopp lief erneut reibungslos ab. So konnte der Comtoyou Audi R8 LMS evo II wieder auf Platz vier über die Ziellinie fahren. Leider bekam das Team nach dem Rennen eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe aufgrund eines Vorfalls am Start aufgebrummt: „Ich habe im Startgetümmel einen Konkurrenten unglücklich getroffen, dafür gab’s eine Strafe und für uns den Rückfall auf Platz neun. Schade, aber manches Mal ist so etwas leider nicht vermeidbar“, analysiert Christopher Haase, der schon am kommenden Wochenende erneut im Auto sitzt, dann für das österreichische Team Eastalent-Racing bei den Rennen der GT-Open in Monza.

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