EASTALENT RACING DOMINIERT DIE GT-OPEN IN PAUL RICARD: SIEG UND PLATZ ZWEI BRINGEN DIE MEISTERSCHAFTSFÜHRUNG!

– Zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte dominiert „Eastalent Racing“ in Paul Ricard
– Simon Reicher & Christopher Haase holen im Audi R8 LMS evo II Sieg & Platz zwei
– Das Duo erobert vor seinem Heimspiel am Red Bull Ring die Meisterschaftsführung

Was für ein Erfolg für das oberösterreichische „Eastalent Racing“ Team am fünften Rennwochenende der GT-Open im französischen Paul Ricard: Mit einer sensationellen Performance, einem triumphalen Sieg und einem ganz starken zweiten Platz, eroberte die Truppe aus Kirchberg bei Mattighofen auf der ehemaligne Formel- 1-Rennstrecke zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte die Meisterschaftsführung. Das erste Rennen am Samstag fand bei für Südfrankreich typischen, hochsommerlichen Temperaturen statt. Simon Reicher, Sohn von Teamchef Peter Reicher, ging von Startplatz zehn ins Rennen, konnte schnell eine Position gut machen und den Abstand an die Spitze in Grenzen halten. Nach einem perfekten Boxenstopp, bei dem Audi Sport-Pilot Christopher Haase den Audi R8 LMS evo II übernahm, lag dieser bereits auf Platz fünf. Was dann folgte, war einmal mehr eine Galavorstellung von Haase: Runde um Runde fuhr er die schnellsten Rundenzeiten, machte Position um Position gut und ließ sich auch nicht von einem überrundeten Ferrari aus dem Konzept bringen, der ihn trotz blauer Flaggen mehrere Runden lang aufhielt. Weniger als zwei Minuten vor Schluss überholte Haase dann den führenden Mercedes und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Der Jubel über den – nach Hockenheim und Hungaroring – dritten Sieg der Saison war bei „Eastalent“ riesig, gleichzeitig war dem Team aber auch bewusst, dass der zweite Lauf am Sonntag aufgrund der ob des Sieges verordneten zehn Sekunden Zusatzstandzeit eine umso größere Herausforderung werden würde.

Am Sonntagmittag warteten schließlich gänzlich andere Bedingungen: Wenige Minuten vor dem Start zu Lauf zwei öffnete der Himmel seine Schleusen, ein „Wet Race“ stand bevor. Startfahrer Christopher Haase, der im Qualifying Startplatz zwei erobert hatte, musste mit dem Rest des Feldes hinter dem Safety-Car starten. Sobald das Rennen freigegeben war, konnte Haase – wie schon auf dem Hungaroring – förmlich „über das Wasser gehen“. Nach wenigen Metern ging er in Führung und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus, bis das Rennen aufgrund eines Wolkenbruchs mit der roten Flagge unterbrochen werden musste. Doch Christopher Haase konnte nach dem Re-Start erneut davonziehen und mit rund sechs Sekunden Vorsprung zum Wechsel an die Box kommen. Dort leistete die Eastalent-Mannschaft wie gewohnt großartige Arbeit und konnte Simon Reicher trotz längerer Standzeit in Führung liegend in die zweite Rennhälfte bringen. Am Ende musste sich der Youngster dank absolut sensationeller Fahrt lediglich Ferrari-Werkspilot Vincent Abril geschlagen geben, doch mit Platz zwei übernahm das Duo Haase/Reicher pünktlich vor dem Heimspiel für „Eastalent Racing“ am Red Bull Ring Mitte September die Führung in der GT-Open Gesamtwertung. Teamchef Peter Reicher: „Ich kann gar nicht in Worte fassen, was mir dieses Wochenende bedeutet. Wir haben einfach die geilste Mannschaft und die geilste Fahrerpaarung. Simon hat heute im Regen eine echte Reifeprüfung abgelegt! Und Christopher fährt sowieso wie ein Außerirdischer, der ist einfach irre. Jetzt kann unser Heimrennen kommen, am Red Bull Ring geben wir alles!

 

 

Fotos honorarfrei, Copyright: GT-Open

Eastalent hochmotiviert mit Pokal am Hungaroring

Hungaroring/Mogyoród/Ungarn: Das Halbzeitrennen der internationalen GT Open wurde vom 21. bis 23. Juni auf dem Hungaroring ausgetragen. Mit einem Sieg aber auch viel Frust im Gepäck reisten die Kirchberger vom Team Eastalent-Racing nach Hause.

 

Bereits in den beiden freien Trainings am Freitag zeigte sich recht deutlich, dass die Österreicher an diesem Wochenende mit ihrem Audi R8 LMS evo II auf den vorderen Plätzen zu finden sein werden. Im Zeittraining am Samstagmorgen stellte Simon Reicher den GT3 Boliden auf Platz sieben ab. Bis zur Hälfte des Rennens konnte das Fahrerduo Reicher/Haase seinen Platz halten. Ein strategisch guter Boxenstopp brachte Christopher Haase dann auf Platz vier. Neun Minuten vor Rennende begann es zu regnen. Die Regenmenge ließ einen erneuten Boxenstopp und Wechsel auf Regenreifen nicht zu. Christopher Haase lieferte auf den letzten, rutschigen Metern eine Glanzleistung und siegte.

 

Teamchef Peter Reicher beschreibt die Situation wie folgt: „Das Samstagrennen war Weltklasse. Im Regen auf profillosen Reifen mit so viel Gefühl das Auto bis auf Platz eins zu fahren ist großes Kino. Wenn du einen solchen Weltstar wie Christopher Haase im Auto sitzen hast, der bei diesen widrigen Bedingungen zeigt, was er kann, ist einfach großartig. Beide Fahrer und das gesamte Team haben einen extrem guten Job gemacht.“

 

Das Sonntagsrennen gestaltete sich schwierig. Mehr als Platz vier war im Zeittraining nicht drin. Und in der ersten Rechtskurve am Start, schoben sich die Protagonisten gegenseitig in die Banden. Christopher Haase, der den Start fuhr, konnte sich zwar mit Mühe dem ganzen fernhalten, kam aber auch nicht ohne Blessuren aus diesem Manöver heraus. „Leider habe ich beim Rennstart den Ferrari vor mir getroffen, was uns die Front ein bisschen demoliert hat und auch ein paar Positionen gekostet hat.“

 

Nachdem der Eastalent-Audi nur wenige Minuten vor Ende des Rennens mit Simon Reicher am Steuer von einem übereifrigen Mitbewerber gedreht und das Rennen beenden musste, beschreibt Teameigner Peter Reicher das Geschehen so: „Das Sonntagsrennen gab leider ein trauriges Bild ab. Wenn Du Motorsport betreibst, solltest Du wissen, was Du tust. Nämlich Situationen richtig einzuschätzen und nicht mit einem GT3 Fahrzeug Autoscooter zu spielen.“

 

 

Christopher Haase fügt seine Sicht hinzu: „Wir sind mit einem guten Gefühl an den Hungaroring gereist. Auch wegen unserer starken Leistung im Vorjahr. Ich denke wir haben grundsätzlich sehr gute Arbeit geleistet. Im freien Training konnten wir sehen, dass wir durch die Balance of Performance (BoP) etwas benachteiligt waren. Im ersten Rennen am Samstag haben wir uns die ganze Zeit über in Schlagdistanz gehalten. Am Ende kam dann der Regen und mit unserer Erfahrung auch der Unterschied, so dass wir uns Platz eins holen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir am Sonntag beim Fahrerwechsel mit einem Handicap von 10 Sekunden zurechtkommen müssen. Das Zeittraining am Sonntag war dann schon schwieriger. Der Dreher zum Schluss war für uns kein schöner Abschluss am Hungaroring. Aber am Ende ist das auch Motorsport.“

 

Simon Reicher schildert seinen Blickwinkel so: „Am Freitag sind wir gut ins Wochenende gestartet. Am Samstag haben wir einen fantastischen Sieg eingefahren – hatten aber auch ein bisschen Glück. Der Regen hat uns geholfen unsere Leistung unter Beweis zu stellen. Und was heute im Sonntagsrennen los war – ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall war es weit davon weg Spaß zu machen. Und dann noch der Unfall, wo ein Mitbewerber in einer Kurve uns zu überholen versuchte, wo man eigentlich nicht überholen kann. Mit dem Ausfall müssen wir leben.“

 

Die zweite Saisonhälfte leitet am 19. Juli der Paul Ricard Circuit im südfranzösischen Marseille ein.

 

Fotocredit www.kartnet.de / Michael Schulz

Textcredit www.kartpress.de / Michael Schulz

ERSTER SAISONSIEG VON EASTALENT RACING IM GT-OPEN: ÖSTERREICHISCHES TEAM IN HOCKENHEIM UNSCHLAGBAR!

– „Eastalent Racing“ dominiert Lauf zwei in Hockenheim und siegt mit Rekordvorsprung
– Simon Reicher & Christopher Haase bleiben im Audi R8 LMS evo II absolut fehlerfrei
– Ein Sieg als Wiedergutmachung für Pech und unverschuldeten Ausfall im ersten Lauf

Der Saisonstart im International GT-Open 2024 war für die Titelverteidiger, das österreichische Team „Eastalent Racing“, alles andere als einfach: vor zwei Wochen, beim Auftakt der Serie im portugiesischen Portimao, wurde man anfänglich von akuten Bremsproblemen geplagt und kam im ersten Rennlauf nicht über Platz zehn hinaus. Im zweiten Rennen lief es dann zwar deutlich besser, das Podium versäumte man mit Rang vier aber dennoch knapp. Für das zweite Rennwochenende in Hockenheim, wo die Läufe drei und vier der Internationalen GT-Open auf dem Programm standen, hatte sich die Mannschaft aus Oberösterreich dementsprechend den Sprung auf das Podium zum Ziel gesetzt – trotz qualitativ wie quantitativ enorm starker Konkurrenz von nicht weniger als 30 weiteren GT3-Teams. Eine Herausforderung, die Eastalent- Teamchef Peter Reicher aber äußerst positiv beurteilt: „Der Boom in der GT-Open ist unübersehbar, das freut uns sehr. Je mehr Konkurrenz desto besser, so zählen Punkte, Podiumsplatzierungen oder Siege umso mehr!“

Im ersten Rennlauf am Samstag blieb „Eastalent Racing“ das Pech aber leider erneut treu: nachdem Simon Reicher das Rennen von Rang 11 aus in Angriff genommen hatte, zerstörte ein Trümmerteil eines Mitbewerbers alle Hoffnungen auf ein Spitzenresultat. „Wir mussten unseren Audi R8 LMS evo II schon in den ersten Runden zur Reparatur an die Box bringen“, beschreibt Teamchef Reicher die Situation, die in weiterer Folge eine Nullnummer heraufbeschwor: „Es gab dann leider einen Folgeschaden, der unser Rennen endgültig beendete“, so Reicher.

Damit blieb nur noch der zweite Rennlauf am Sonntag, um das Wochenende positiv zu beenden. Und diese letzte Chance nützte das Team aus Kirchberg bei Mattighofen mit Bravour. Zunächst brannte Audi Sport-Pilot Christopher Haase eine eindrucksvolle Qualifying-Bestzeit in den Asphalt von Hockenheim, sicherte sich so in überlegener Manier die Pole-Position. Und dann nahmen Haase und sein Fahrerkollege Simon Reicher die Konkurrenz buchstäblich auseinander: selbst eine Safety-Car-Phase, durch die Haase den bis dahin herausgefahrenen Vorsprung von über sieben Sekunden einbüßte, konnte das Duo nicht am triumphalen Start-Ziel-Sieg mit gut 15 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten sowie vollen Punkten für die Gesamtwertung hindern. Entsprechend groß war der Jubel: „Das ist ein wundervoller Tag für uns. Simon hat einen großartigen Job gemacht, er hat das Rennen am Schluss vollkommen kontrolliert. Heute können wir stolz sein, das war eine dominante Vorstellung“, so Christopher Haase. „Vor dem Wochenende habe ich zu Christopher gesagt, entweder geht’s in Hockenheim komplett schief, oder es wird großartig. Jetzt war beides dabei – aber dieser Sieg überstrahlt natürlich das Pech von gestern. Ich bin überglücklich, das war im Hinblick auf unsere Titelverteidigung und als Motivationsschub für das gesamte Team ein wirklich wichtiger Sieg“, fasst Simon Reicher das Rennwochenende von „Eastalent Racing“ perfekt zusammen.

Mission Titelverteidigung gestartet: Eastalent Racing schrammt am Podium vorbei

Portimao/Portugal: Nach monatelangem Warten startete vom 26. bis 28. April

die internationale GT Open auf dem Autôdromo Internacional do Algarve in ihre Saison 2024. Nachdem das Team aus Österreich um Teamchef Peter Reicher im vergangenen Jahr den Titel für sich verbuchen konnten, ging der Audi R8 LMS evo II mit der Startnummer eins nun in die Mission Titelverteidigung. Erneut mit von der Partie sind auch in diesem Jahr die beiden Piloten Christopher Haase und Simon Reicher.

Dazu berichtet Peter Reicher: „Es ist uns bewusst, dass wir als GT Open Champion der Saison 2023 in diesem Jahr die Gejagten sind. Alle wollen das Auto mit der Nummer 1 schlagen. Alle wollen zeigen, dass sie besser sind als wir. Hinzu kommt, dass in dieser Saison die Leistungsdichte größer geworden ist. Mehr Teams als auch stärkere Fahrer sind in dieser Saison am Start. Das macht es uns nicht leichter. Und wir haben viel Zeit damit verbracht unsere Fehler zu finden. Das konnte man bis Samstag deutlich sehen. Am Ende des Tages mussten wir uns eingestehen, dass die drei von unseren Mitbewerbern eingesetzten Mercedes Autos einfach zu stark waren und sie das Podium für sich beanspruchten. Hier sehen wir die Balance of Performance (BoP) durch den Veranstalter noch nicht ausgewogen genug.“

Das Rennen am Samstag wurde vom schwierigen Wetter dominiert. Regen sorgte permanent für anspruchsvolle Bedingungen. So stellte Simon Reicher am Samstag den Eastalent Racing Audi R8 LMS evo II auf dem 17. Platz ab. Im Rennen konnten Simon und Christopher mit Platz 10 eine tolle Aufholjagd zeigen. Der Sonntag war dann eher von sonnigen Abschnitten geprägt. Audi Sport Fahrer Christopher Haase stellte den Eastalent Racing Audi auf Platz vier ab. Im Rennen überzeugten beide Piloten mit einer starken Performance. Sie mussten lediglich die drei Mercedes Fahrzeuge ziehen lassen. Zwei Gelbphasen und ein Beenden des Rennens hinter dem Safety Car ließ ein optimales Ergebnis im Sinne des Teams nicht zu.

Simon Reicher sah es so: „Zum Vergleich zur vorangegangenen Saison haben wir die Leichtigkeit des Seins ein bisschen verloren. Als Champion der Serie anzureisen ist schon eine große Nummer. Wir hatten gehofft mit einem guten Einstand in die Saison zu starten. Ich finde das ist uns mit einem zehnten und vierten Platz auch recht passabel gelungen. Dennoch waren wir nicht in der Lage unseren Mitbewerbern unser Tempo aufzudrücken. Im Gegenteil: Sie zeigten uns auf welches Tempo wir uns einzustellen haben. Mehr als darauf zu reagieren war nicht drin. Dieses Jahr ist die Meisterschaft noch einmal ein gutes Stück stärker geworden. Viele gute Fahrer sind hinzugekommen. Das wird von Rennen zu Rennen schwieriger, da sich unsere Mitbewerber auch steigern werden. Wir müssen uns da etwas einfallen lassen. Ansonsten wird das nichts mit der Titelverteidigung.“

„Um zuerst das Positive hervorzuheben: Wir haben in beiden Rennen wichtige Punkte in der Meisterschaft eingefahren. Es ist gut so in die Saison zu starten. Unsere Schwachstellen des letzten Jahres haben uns in die neue Saison begleitet. Das müssen wir selbstkritisch sehen und analytisch an uns arbeiten. Ansonsten konnten wir uns das gesamte Wochenende steigern. Hier gilt es daran anzuschließen. Dann ist alles möglich“, berichtet Audi Sport Fahrer Christopher Haase.

Für die Österreicher geht es bereits in zwei Wochen, vom 10. bis 12. Mai 2024, zum Hockenheimring in Deutschland.

 

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ERSTES RENNEN, ERSTE PUNKTE IN DER GT WORLD CHALLENGE: CHRISTOPHER HAASE FÄHRT IN PAUL RICARD AUF PLATZ SECHS!

Die „Königsklasse“ des GT-Rennsports ist am vergangenen Wochenende im französischen Paul Ricard mit einem quantitativ wie qualitativ hochwertigen Teilnehmerfeld in die neue Saison gestartet: 55 GT3-Boliden nahmen am Drei-Stunden-Rennen teil, das als erster von insgesamt fünf Läufen zum „Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by AWS“ zählt. Mit dabei auch Audi Sport-Pilot Christopher Haase, der in diesem Jahr einen Audi R8 LMS evo II für das deutsch-italienische Team Tresor Attempto Racing pilotiert und in den Endurance-Rennen das Cockpit mit dem deutschen Alex Aka sowie dem Schweizer Ricardo Feller teilt.

 

Die Freude über den Auftakt wich nach den ersten Trainings allerdings einer gewissen Ernüchterung, denn das Auto mit der Startnummer 99 kam nicht so recht auf Speed – ein Problem, das sich bis ins Qualifying fortsetzen sollte. „Ich hatte in Q1 etwas Pech mit einer roten Flagge, als ich am Boxenausgang warten musste, worauf die Reifentemperatur weg war. Dafür war Platz 19 und zweitbester Audi ganz okay, aber es war bestimmt nicht das Maximum“, so Christopher Haase, der danach mitansehen musste, wie Teamkollege Alex Aka noch mehr Pech hatte: „Im Q2 war so viel Verkehr, dass es einfach keine freie Runde gab. Da konnte Ricardo auch nichts mehr ausrichten, obwohl es in Q3 noch am besten lief.“ Für das Rennen gab’s somit lediglich die enttäuschende 35. Startposition.

 

Kurz vor dem Rennstart dann aber die gute Nachricht: der Audi R8 LMS evo II durfte 20 Kilogramm ausladen, „ein Umstand, der uns sehr geholfen hat“, so Christopher Haase rückblickend. Den Start des Rennens übernahm jedenfalls Alex Aka, und der Youngster lieferte richtig ab: Von Startplatz 35 aus fuhr er – nicht zuletzt dank Safety-Car-Phasen und glänzender Strategie des Teams – bis auf Rang 15 nach vorne. Danach setzte Ricardo Feller die Aufholjagd nahtlos fort und als der Schweizer für den Schluss-Stint an Christopher Haase übergab, lag die Tresor Attempto Racing Crew bereits auf Gesamtrang fünf. „Unsere Renn-Pace war bis dahin echt super, leider wurde es dann aber kühler und da hatten viele Fahrzeuge Schwierigkeiten mit dem Grip, auch ich“, so Haase, der Platz fünf energisch verteidigte, am Ende aber einen Konkurrenten ziehen lassen musste. „So wurde es im Endeffekt der sechste Rang. Allerdings können wir damit äußerst zufrieden sein. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir von Position 35 losgefahren sind. Das war eine Spitzenleistung vom gesamten Team und ist ein positiver Start in die neue Saison, mit wichtigen Punkten gleich im ersten Rennen“, resümiert Christopher Haase. Tresor Attempto Racing Teamchef Ferdinando Geri pflichtet bei: „Nach dem Verlauf des Qualifyings ist dieses Ergebnis nicht selbstverständlich. Das ganze Team hat hart und entschlossen gearbeitet, um im Rennen unser sprichwörtliches ‚Comeback‘möglich zu machen.“

CHRISTOPHER HAASE AUCH IN SEPANG AUF DEM PODEST: NACH REIFENSCHADEN 12 STUNDEN AUFHOLJAGD BIS AUF PLATZ DREI!

Beim 12-Stunden-Rennen von Sepang kann Christopher Haase auf eine erfolgreiche Historie zurückblicken. Zwei Mal konnte er in Malaysia bereits den Gesamtsieg einfahren, im Vorjahr eroberte er Platz zwei. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen für den diesjährigen Einsatz, den der Audi Sport-Pilot im Team von B-Quik Absolute Racing auf einem Audi R8 LMS evo II gemeinsam mit dem asiatischen Audi Sport-Fahrer Akash Nandy und dem Amateur-Piloten Henk Kiks bei brütender Hitze und höchster Luftfeuchtigkeit in Angriff nahm. Das Team hatte in Sepang ausgiebig getestet und so war das Set-Up bereits im Training und Qualifying nahezu optimal, und auch für das Rennen konnte eine gute Mischung aus möglichst geringem Reifenverschleiß und schneller Rundenzeit gefunden werden. Christopher Haase fuhr den letzten Qualifying-Abschnitt und eroberte dabei die Bestzeit – kombiniert mit den Zeiten seiner Teamkollegen ergab das Startplatz sechs, eine gute Ausgangsposition für das Rennen.

Während AM-Pilot Henk Kiks für den Start-Turn im Auto saß, mussten Akash Nandy und Christopher Haase dann aber tatenlos zusehen, wie ihr Rennen bereits nach wenigen Metern so gut wie beendet war: ein Mitbewerber touchierte den Audi R8 LMS evo II unmittelbar nach dem Start, wodurch Kiks in einen Dreher geschickt und im Anschluss mit einem schleichenden Plattfuß an die Box gezwungen wurde. Mit zwei Runden Rückstand ging Kiks schlussendlich ins Rennen zurück, an eine Podiumsplatzierug war zu diesem Zeitpunkt absolut nicht mehr zu denken.

Aufgeben war für die Mannschaft von Absolut Racing allerdings keine Option, ganz im Gegenteil. Man wollte weiterkämpfen und das Beste aus dem Rennen herausholen. So waren es vor allem Platin-Pilot Christopher Haase und Silber-Pilot Akash Nandy, die mit schierem Speed versuchten, den Rückstand wettzumachen. Erschwerend kam hinzu, dass es während der 12 Rennstunden nur zwei Safety-Car-Phasen gab, das Team also kaum Möglichkeiten hatte, über taktische Schachzüge Zeit gut zu machen. Im letzten Renndrittel hatte das Team dann das praktisch Unmögliche geschafft: man lag wieder in Schlagdistanz zu den Top-Fünf! Gegen Rennende kämpfte sich das Trio schließlich sogar noch auf Platz drei, und somit auf das Podium! „Dieser dritte Platz fühlt sich wirklich an wie ein Sieg“, war Christopher Haase überglücklich, aber auch stark erschöpft: „Uns sind leider sowohl Klimaanlage als auch Trinksystem ausgefallen, nach dem letzten Doppelstint war wirklich „Game Over“ bei mir. Aber wir haben es durchgezogen und sind jetzt wirklich stolz!“ Upsolute-Teamchef Ingo Matter fasste das „Wunder von Sepang“ so zusammen: „Alle drei Piloten und das gesamte Team haben Außergewöhnliches geleistet, aber was Christopher hier abgeliefert hat, war einfach absolut außerirdisch!“

PODIUMSPLATZIERUNG IM 12-STUNDEN-THRILLER VON BATHURST: CHRISTOPHER HAASE EROBERT MINUTEN VOR RENNENDE PLATZ DREI!

Nach dem großartigen Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Dubai und dem vierten Gesamtrang in der Fahrerwertung der Asien Le Mans Series (ALMS), die Christopher Haase mit einem vierten Platz im letzten Rennen in Abu Dhabi beendete, stand am vergangenen Wochenende das legendäre 12-Stunden-Rennen von Bathurst in Australien auf dem Programm. Audi Sport-Pilot Christopher Haase startete „Down Under“ gemeinsam mit Kelvin van der Linde und Liam Talbot für das australische Kundenteam „Melbourne Performance Center“ in der PRO-Kategorie. Und nach dem unglücklichen Rennverlauf im Vorjahr – als er von einem Mitbewerber „abgeschossen“ wurde – war der Wunsch nach einem besseren Rennverlauf verständlicherweise sehr groß. Der Verlauf der Trainingssitzungen ließ die Mannschaft jedenfalls optimistisch vorausblicken, das Set-Up des Audi R8 LMS evo II funktionierte perfekt und das Piloten-Trio konnte sich ausschließlich auf die Driver-Performance konzentrieren. Das Qualifying übernahm Kelvin van der Linde, und nachdem sich der Südafrikaner auf dem siebenten Rang – unmittelbar hinter dem

Schwesterauto – klassiert hatte, war auch die unmittelbare Ausgangslage für das 12-Stunden- Rennen sehr gut. „Wir hatten uns vorgenommen keine Fehler zu machen und vor allem keine

Strafen zu kassieren“, so Christopher Haase, der im Rennen dann wie die anderen Teilnehmer auch vor große Herausforderungen gestellt wurde: „Das Wetter war irre, zuerst sengend heiß, dann sintflutartiger Regen – während wir mit Slicks unterwegs waren. Da fühlen sich 230 km/h zwischen den Betonwänden gleich schneller an…“ Doch Haase und seine Teamkollegen meisterten alle Schwierigkeiten bravourös und so lag das Trio mit dem Audi R8 LMS evo II nach dem letzten Boxenstopp auf dem fünften Gesamtrang, unmittelbar hinter Dritt- und Viertplatziertem. Den Schluss-Stint hatte Christopher Haase übernommen, und der wollte sich mit Platz fünf auf keinen Fall zufriedengeben. „Die letzten 30 Minuten waren wie ein Sprintrennen, Motorsport vom Feinsten, ein echt harter Fight. Ich habe an unsere Chance geglaubt – und zwei Runden vor Schluss kam sie dann wirklich. Die Kollegen vor mir gerieten sich in die Haare, das gab mir Gelegenheit, an beiden vorbeizuziehen. Dann musste ich alles auf eine Karte setzen, weil ich wusste, dass es auf den langen Geraden schwierig wird, die Beiden hinter mir zu halten. Also bin ich zwei Mal mit vollem Risiko über ‚Skyline‘ drüber, konnte mich ‚freischwimmen‘ und schlussendlich auf Platz drei über die Ziellinie fahren. Das ist ein toller Teamerfolg, auf den ich zwar gehofft, mit dem ich aber nicht gerechnet hatte – umso mehr freut er mich. Dank ans Team, an meine Fahrerkollegen und an Audi für das tolle Auto!“

ÖSTERREICHISCHES TEAM SIEGT BEI DEN 24H DUBAI: SENSATIONELLER ERFOLG BEIM LANGSTRECKEN-DEBÜT!

– „Eastalent Racing“ siegt sensationell beim Creventic 24-Stunden-Rennen in Dubai
– Das Team aus dem Innviertel feiert gleich beim Debüt den ersten Langtrecken-Erfolg
– Großartige Teamleistung und der perfekte Audi R8 LMS evo II legen den Grundstein

Was für ein großartiger Start für den österreichischen Rundstreckensport in die Motorsport-Saison 2024: „Eastalent Racing“, das so junge Team aus dem oberösterreichischen Innviertel, siegt gleich bei seinem allerersten Antreten im internationalen Langstreckenrennsport – und das in dominanter Manier. Die Mannschaft rund um Teamchef Peter Reicher sorgte bereits in der Saison 2023 für eine große Überraschung im GT-Rennsport. Im erst zweiten Bestandsjahr gewann Eastalent Racing die Team-Meisterschaft in der ‚International GT-Open“, zudem holten die Stamm-Piloten Simon Reicher und Audi Sport-Fahrer Christopher Haase den Vize- Titel in der Fahrerwertung. Nun wollte Reicher erste Erfahrungen im Langstreckensport sammeln, entschloss sich relativ kurzfristig zum Antritt beim traditionsreichen 24- Stunden-Rennen in Dubai, wo jedes Jahr der Auftakt in die Rundstrecken-Saison stattfindet. Als Fahrermannschaft verpflichtete Reicher neben seinem Sohn Simon und Christopher Haase den erfahrenen Chinesen Mike Zhou, den jungen Belgier Gilles Magnus, sowie Fahrerlegende Markus Winkelhock, letzterer ebenfalls Audi Sport-Pilot.

Dank der derart gut aufgestellten Mannschaft und dank der Unterstützung von Audi war klar, dass „Eastalent Racing“ zumindest zum erweiterten Favoritenkreis des mit 23 GT3 Fahrzeugen exzellent besetzten Rennens zählen dürfte. Dass es dann aber eine derart dominante Vorstellung wurde – das Team führte das Feld für den überwiegenden Teil des Rennens an, ließ sich von vielen Code-60-Phasen ebenso wenig beirren wie von einem zwischenzeitlich einsetzenden, heftigen Regenschauer – war im Vorfeld nicht abzusehen. Doch dank einer fehlerfreien Vorstellung aller Piloten und der gesamten Mannschaft konnte Schlussfahrer Christopher Haase seinen letzten Stint sogar taktisch zurückhaltend gestalten und den „Eastalent Racing“ Audi R8 LMS evo II trotzdem noch immer mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf das zweitplatzierte Team über die Ziellinie fahren. Besonderes Detail der sensationellen Vorstellung: zum allerersten Mal in der neunzehnjährigen Geschichte des Rennens gelang es einem Team, gleich beim Debüt als Sieger hervorzugehen!

Teamchef Peter Reicher war angesichts des Sensations-Erfolges beinahe sprachlos: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nach dieser unglaublichen Teamleistung fehlen mir die Worte. Ich möchte mich bei jedem einzelnen Teammitglied bedanken, natürlich bei unseren Piloten und vor allem auch bei Audi Sport, die uns als echte Newcomer das Vertrauen geschenkt und an uns geglaubt haben. Das ist unvergesslicher Tag, der mich auch in unserem Weg und in unserer Herangehensweise bestätigt. Wir sind kein gewöhnliches Team, sondern eine große Familie. Und es ist schön zu wissen, dass man auch mit diesem eher unkonventionellen Zugang große Erfolge feiern kann.“

 

Endergebnis 24H Dubai 2024.
1. Haase/Reicher/Winkelhock/Zhou/Magnus, Eastalent Racing, Audi R8 LMS GT3
2. Salikhov/Borisov/Shaytar/Müller, Proton Huber Competition, Porsche 911 GT3 R
3. Cavers/Plato/Barlow/Rattenbury, Century Motorsport, BMW M4 GT3
4. Broggi/Castro/Nicolae/Papi, Manamauri Energy by Ebimotors, Porsche 911 GT3 R
5. Johnston/Salkeld/Leung/Gelael, Century Motorsport, BMW M4 GT3
6. Blattner/Gorga/Sawaya/Wallenwein/Marschall, Car Collection, Porsche 911 GT3 R
7. Merafina/Merafina/Merafina, Sainteloc Racing, Audi R8 LMS GT3
8. Minsky/Kiefer/Kratz/Detry/Panu, Haas RT, Audi R8 LMS GT3
9. Noble/Hart/Wehrmann/Spengler, Huber Motorsport, Porsche 911 GT3 R
10. Lynn/Lynn/Wheeler/Huff, Team Parker Racing, Bentley Continental GT3

ERFOLGREICHER SAISONABSCHLUSS BEI DER ALMS IN SEPANG: SIEG UND PLATZ ZWEI FÜR AUDI SPORT-PILOT CHRISTOPHER HAASE!

Der Auftakt zur Asian Le Mans Series, das Sechs-Stunden-Rennen in Sepang, war für Christopher Haase Saisonabschluss 2023 sowie Saisonstart 2024, da der Audi Sport-Pilot die traditionelle Winter-Rennserie komplett bestreiten wird. Als Einsatzteam fungiert Sainteloc Racing, für das Haase in den vergangenen Jahren in den verschiedensten Rennserien unterwegs war. Den Audi R8 LMS evo II teilt sich der Deutsche mit dem französischen Bronze-Pilot Alban Varutti und dem belgischen Silber-Starter Gilles Magnus. Die Freude über den Einsatz ist groß: „Mit Sainteloc Racing verbindet mich mehr als bloß professionelle Zusammenarbeit, vielmehr ist es eine echte Freundschaft. Wir starten schon jahrelang zusammen und ich freue mich sehr, gemeinsam mit den Jungs in Asien zu starten. Noch dazu ist es sowohl für das Team als auch für mich das erste Mal, dass wir die ALMS komplett bestreiten“, so Christopher Haase.

 

Das erste Rennwochenende in Sepang sollte jedenfalls ein würdiger Auftakt für Haase und seine Teamkollegen werden. Bei typisch asiatischen Witterungsbedingungen – 34 Grad und extrem hohe Luftfeuchtigkeit – lieferten alle Beteiligten einen grandiosen Job ab. Vom ersten Training an war man in der GT3-Wertung immer unter den absolut Schnellsten, im Qualifying konnte Bronze- Pilot Alban Varutti die Pole für den ersten und Startplatz drei für den zweiten Rennlauf erobern. Im ersten Rennen am Samstag lief es für das Trio Varutti/Magnus/Haase zunächst perfekt: Alban Varutti fuhr zwei fehlerfreie Stints und behielt die Führung, ebenso Gilles Magnus. Christopher Haase konnte die Führung dann trotz Nieselregen behaupten, hatte lediglich beim Re-Start nach einer Safety-Car-Phase mit abgekühlten Reifen zu kämpfen. Als der Regen stärker wurde, reagierte die Mannschaft von Sainteloc blitzschnell und wechselte rechtzeitig auf Regenreifen, worauf Haase die Führung stark ausbauen konnte. Gegen Ende musste das Rennen aufgrund monsunartiger Regenfälle sogar abgebrochen werden, was am Sieg der Sainteloc-Mannschaft aber nichts mehr änderte. „Am Schluss war es wirklich irre, der Regen war so stark, dass wir das Tempo des Safety-Cars nicht mehr halten konnten. Aber zuvor waren wir sauschnell, das war eine Mega-Performance des Audi R8 LMS evo II und des Teams“, so Christopher Haase.

 

Im zweiten Rennen lief es zu Beginn ähnlich wie im ersten Lauf, bis Gilles Magnus eine Drive- Through-Strafe absolvieren musste. Das warf die Mannschaft etwas zurück, und Haase fand sich in seinem Schluss-Stint hinter Porsche-Pilot Klaus Bachler wieder, dem er am Ende den Sieg streitig machen wollte: „Es war eine ganz enge Kiste, Klaus und ich hatten eine Menge Spaß. Leider hat es für uns nicht ganz gereicht, durch die vielen Überrundungen ist es nicht einfach zu überholen. Platz zwei nehmen wir aber auch sehr gerne. Das war die fast perfekte Punkte- Ausbeute und sehr schön, die Saison 2023 so zu beenden und die ALMS zu beginnen!“

Meistermacher Peter Reicher Der Mann hinter Eastalent Racing

Als seine Heimat bezeichnet der 60-jährige Peter Reicher den kleinen Ort Leoben in der Steiermark, während er Kirchberg bei Mattighofen im Innviertel als seinen Lebensmittelpunkt und Zuhause in Österreich bezeichnet. Ein Mann, der seine Prinzipien, aber auch Ecken und Kanten hat. Ein Mann, der weiß, was er will, und vor allem weiß, was er nicht will. Ein Macher. Ein Meistermacher wie er im Buche steht, auch wenn er diese Bezeichnung nicht gerne hört. Doch vor wenigen Wochen gewann er mit seinem Team Eastalent Racing die internationale GT Open Meisterschaft. Wir hatten die große Freude ihn zu Hause in Kirchberg bei Mattighofen zu treffen. Dabei konnten wir einen kleinen Einblick in seine Vorstellung von einem Motorsport Team bekommen sowie seine Sichtweise der Dinge näher kennenlernen.

Peter, Motorsport scheint keine ganz einfache Sportart zu sein. Zumindest keine, die einfach zu planen ist. Wie kamst du auf die Idee ein Motorsport Team zu gründen?

Die Frage gefällt mir so nicht wirklich. Die Menschen, die mich kennen wissen, dass ich gerne alles selbst in der Hand habe. Was oftmals den Eindruck hinterlässt, dass ich patriarchisch wäre. So zumindest wird es mir zugetragen. Das mag vielleicht in der ein oder anderen Sache stimmen, nur treffe ich meine Entscheidungen gerne selbst. Letztendlich bin ich der, der sein Portemonnaie öffnen darf. Meine Erfahrung in der Vergangenheit zeigte mir jedoch, immer wenn Du in etwas investierst, musst Du kompromissfähig sein, wenn Du nicht der Eigentümer bist.


Das bringt mich zu der Frage: Wie stark ist der Virus Motorsport in dir verankert?

Der Virus ist schon sehr lange in mir. Mir selbst ist es in den vergangenen Jahren nicht so aufgefallen, ich muss ihn wohl erfolgreich unterdrückt haben. Vor vielen Jahrzehnten gab es im Motorsport die Gruppe 5. Damals wollte ich mir einen Ford Escort RS2000 im Gruppe 5 Trimm kaufen. Lumpige 12 000 Schilling fehlten, die mir niemand borgen oder leihen wollte. Nur als Vergleich. Zu diesem Zeitpunkt kostete eine Semmel wenige Groschen. Also ein Größenverhältnis, das selbst ein Arbeiter im Monat nicht verdiente.

Nun hast Du ja seit über 10 Jahren erfolgreich für die Motorsport Ausbildung Deines Sohns Simon gesorgt. Wie wichtig ist Dir der Erfolg für Simon? Und geht Vater und Sohn als Kombination gut?

Mir war es die ganzen Jahre wichtig, dass Simon für all die Jahre des Fleißes und des generellen Engagements den Lohn seiner Arbeit einfährt. Es war mir wichtig, dass er weiß, wofür er und wir die ganzen Jahre gearbeitet haben. Man kann den Kartsport bewerten, wie man möchte. Für mich war der Kartsport nicht mehr und nicht weniger als die Volksschule, oder wie man bei Euch in Deutschland sagt, die Grundschule des Motorsports. Da kann man sich die ersten Sporen verdienen bzw. in den Motorsport reinschnuppern. Wenn Du heute in einer der hochkarätigen Kartserie fährst, selbst eine Europa- oder Weltmeisterschaft, kannst Du Dir mit einem Meistertitel nichts kaufen. Lediglich die Anerkennung Deiner Mitbewerber ist Dir sicher. Meine Philosophie ist, dass Du mit der ganzen Sache den Einstieg in ein geregeltes Motorsportleben schaffst. Gewisse Abläufe und Funktionen verstehst: Ablauf innerhalb des Teams, der Veranstaltung und was man persönlich mitbringen muss. Diesen Ablauf im Kartsport musst Du dann auf das größere Umfeld im Automobilsport übertragen. Das beginnt mit einem kleinen Auto im Zelt inmitten des Fahrerlagers bis hin zu einem größeren Fahrzeug in einer eigenen Box. Ich halte das Lernen dieser Abläufe grundsätzlich für wertvoll. Gleichzeitig ist es wichtig Erfolge zu haben, da ich den finanziellen Einsatz bringe und mit diesem Geldeinsatz möchte ich nicht nur einen ideellen Wert generieren, sondern auch sehen was dabei unterm Strich rauskommt. Und da rede ich noch nicht einmal davon, dass der Aufwand sich zu einer Nullnummer entwickelt. Der Einsatz präsentiert sich dann mit einem guten Ergebnis. So wie in unserem Beispiel, dass wir in diesem Jahr die internationale GT Open Meisterschaft gewonnen haben. Als ich Eastalent Racing gründete, gab ich mir auf der Zeitachse drei Jahre. Drei Jahre, in denen sich der Erfolg einstellen sollte. Drei Jahre in denen sich das Team einen Namen erarbeiten sollte. Das uns das bereits im zweiten Jahr gelungen ist, ist natürlich hoch erfreulich.

Wir kennen uns seit einigen Jahren und ich glaube Dich ein wenig zu kennen. Dennoch überraschst Du immer wieder mit neuen Ideen und Ansätzen. Woher kommt dieser Antrieb?

Ich glaube das kommt aus meiner aktiven Zeit als Dienstnehmer, wo ich feststellen musste, dass ich eigentlich mit meinem Fleiß, meiner Arbeit und meinem Denken immer eine Gefahr für meine Vorgesetzten war. Später ist mir dann auch klar geworden, solange ich eine Gefahr für die vor mir bin, werde ich in meinem Leben nicht weiterkommen. Deshalb habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Mir wurde bewusst, dass ich mit dem gleichen Einsatz, der gleichen Disziplin und der gleichen harten Arbeit in meinem Leben mehr erreichen werde. Ich glaube die meisten schätzen mich legere ein, ohne zu wissen, wie viel Disziplin und harte Arbeit ich einbringe. Die, die mit mir arbeiten, wissen um diesen Umstand und können mit meinem geordneten Chaos umgehen.

Der Entschluss die ADAC GT Masters nicht mehr fortzusetzen, scheint ja die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Wie kam es dazu?

Grundsätzlich muss man sagen, dass die ADAC GT Masters eine anspruchsvolle Veranstaltung auf hohem Niveau war. Da sich der ADAC jedoch neu ausgerichtet hat, kamen wir zu dem Entschluss, dass man nicht alles mitmachen muss. Für ein Team, das sich im Aufbau befindet und mit unserer Größe noch nicht über die größte Ingenieurs-Kapazität verfügt, ist es fast unmöglich, in einer Klasse anzutreten, die mehr oder weniger reiner Werkssport ist. Oder anders formuliert, gegen andere Teams anzutreten, die von Werken unterstützt werden. Wer kennt Eastalent Racing? Wer hätte etwas auf unseren Audi gesetzt? Das war der Grund, warum für uns z.B. die DTM nicht in Frage kam. Ich kann den ADAC gut verstehen, dass er gewisse Dinge einhalten muss, dass der ADAC das Geld seiner Landesverbände braucht, um diese Meisterschaft durchzuführen. Rückblickend sind wir jetzt in der internationalen GT Open auf hervorragenden, internationalen Rennstrecken unterwegs, die das höchste Niveau der Formel und GT3 Strecken darstellen. Nachdem wir diese guten Erfahrungen machen durften, verspüren wir keine Lust auf den kleinen Rennstrecken zu fahren. Ich denke das wird früher oder später auch auf die DTM zukommen länderübergreifend anzutreten, um verloren gegangene Akzeptanz für unseren GT3 Motorsport zurückzugewinnen. Generell ist gegen das Format nichts zu sagen, jedoch können wir uns das im Moment nicht leisten. Das ADAC GT Masters ist ein Projekt, was in seiner jetzigen Form langsam zu Tode gefahren wird und auch in Zukunft keine Berechtigung mehr haben wird. Ich gehe davon aus, dass sich im kommenden Jahr das ein oder andere enttäuschte DTM oder GT Masters Team überlegen wird in eine der beiden internationalen GT3 Klassen zu wechseln, weil für Privateers der Einsatz mit zwei Fahrern unter Umständen finanziell attraktiver ist als reiner Werkssport.

Der Gewinn der internationalen GT Open in diesem Jahr stellt ja eher eine Überraschung als Kalkül dar. Wie habt ihr Euch darauf vorbereitet?

Also aus meiner Sicht ist es keine Überraschung. Insgeheim bin ich schon mit dem Ziel angetreten, ein Wörtchen in der Titelentscheidung mitzureden. Ich hatte das Glück, dass ich von Audi Sport Customer Racing mit meinem Wunschfahrer Christopfer Haase unterstützt wurde. Das hat dafür gesorgt, dass Eastalent-Racing schneller wachsen konnte mit höchst professionellen Prozessen. Ich bin Christopher gegenüber sehr dankbar, dass er sein Wissen, seine Erfahrung und Routine eingebracht hat. Er hat auch seinen Teamkollegen Simon geformt, und seine Anwesenheit hat es mitermöglicht, die richtigen Ingenieure an Bord zu bringen sowie den Mechanikern unter die Arme zu greifen. Unterm Strich kann man sagen, dass in unserem kleinen Privatteam die Professionalität Einzug gehalten hat. Auf diesem Level werden wir uns nicht ausruhen, wir wollen da noch einen obendrauf setzen. Das ist mein großes Ziel, damit wir auch für große Partner interessant werden und den Kundensport ausbauen können. Es wäre schön, wenn auch andere Fahrer Eastalent Racing auf dem Schirm haben. Auch dank unserer beiden festangestellten Mechaniker und Freelancer, darunter unser Chefmechaniker Sebastian, der für diese geniale Vorbereitung unseres Autos gesorgt hat, haben wir dieses Level erreicht. Für ihn ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Auch die Tatsache, dass er in diesem Jahr Vater wurde, hielt ihn nicht davon ab jeden Samstag und Sonntag in der Werkstatt am Auto zu verbringen. Er wollte Erfolge feiern. Mit solch engagierten Mitarbeitern kannst du gewinnen und das ist mir ganz wichtig.

Welche Aufgaben warten auf das Team in der Saison 2024?

Aus heutiger Sicht sieht mein erstes Ziel so aus, dass wir in der internationalen GT Open 2024 zur Mission Titelverteidigung antreten werden. Das ist mir ein persönliches Anliegen. Auch wenn sich die internationale GT Open vergrößert und noch mehr professionelle Fahrer in die Serie kommen, glaube ich mit unserer Fahrerpaarung auch in 2024 ein Wörtchen mit reden zu können. Mein zweiter Wunsch unserer Mission Titelverteidigung ist das nötige Know-how für weitere Rennklassen oder Serien zu sammeln, damit wir uns auch dort empfehlen können. Der Anspruch in die GT World Series zu gehen ist meiner Meinung nach nicht unverschämt. Egal wie die Rennserien alle heißen, für mich ist die GT World Series die Formel 1 des GT Sports. Das ist für Eastalent Racing das erklärte Ziel. Ausrüstungstechnisch sind wir mit den heurigen Investitionen sehr gut aufgestellt. Wir sind auf dem letzten Stand der Technik, alles wurde neu angeschafft. Jetzt fehlt uns nur noch die Routine und die Erfahrung, um Abläufe für z.B. perfekte Boxenstopps zu optimieren, statt dabei 10 Plätze zu verlieren, wie es in der GT World Serie ganz schnell passieren kann.

Das zweite Ziel wäre für mich ein absolutes Highlight. Ich würde sehr gerne das Team für das 24 Stunden Rennen am Nürburgring aufstellen. Ich glaube auch, dass das Event in 2024 ein absolutes Novum auf dem Planten Motorsport sein wird, da die SRO als Teil der Intercontinental GT Challenge Ausrichter der Veranstaltung ist. Ich gehe davon aus, dass wir am Ring eine sehr große Teilnahme von GT3 Autos sehen werden, wie wir es sonst nur aus Spa Francorchamps gewohnt sind. Mit den kleinen Autos wird es dann eine Riesenherausforderung werden die 24 Stunden zu bestehen. Klasse wäre es, wenn wir den ein oder anderen Partner mit an Bord ziehen können. Denn auch wenn ich mit meiner Firma recht umtriebig bin, muss ich sehen, dass ich alle Projekte am Leben und gesund halte. Sonst bringt das alles nichts.

 

 

Fotocredit www.kartnet.de / Michael Schulz

Textcredit www.kartpress.de / Michael Schulz