Eastalent hochmotiviert mit Pokal am Hungaroring
Hungaroring/Mogyoród/Ungarn: Das Halbzeitrennen der internationalen GT Open wurde vom 21. bis 23. Juni auf dem Hungaroring ausgetragen. Mit einem Sieg aber auch viel Frust im Gepäck reisten die Kirchberger vom Team Eastalent-Racing nach Hause.
Bereits in den beiden freien Trainings am Freitag zeigte sich recht deutlich, dass die Österreicher an diesem Wochenende mit ihrem Audi R8 LMS evo II auf den vorderen Plätzen zu finden sein werden. Im Zeittraining am Samstagmorgen stellte Simon Reicher den GT3 Boliden auf Platz sieben ab. Bis zur Hälfte des Rennens konnte das Fahrerduo Reicher/Haase seinen Platz halten. Ein strategisch guter Boxenstopp brachte Christopher Haase dann auf Platz vier. Neun Minuten vor Rennende begann es zu regnen. Die Regenmenge ließ einen erneuten Boxenstopp und Wechsel auf Regenreifen nicht zu. Christopher Haase lieferte auf den letzten, rutschigen Metern eine Glanzleistung und siegte.
Teamchef Peter Reicher beschreibt die Situation wie folgt: „Das Samstagrennen war Weltklasse. Im Regen auf profillosen Reifen mit so viel Gefühl das Auto bis auf Platz eins zu fahren ist großes Kino. Wenn du einen solchen Weltstar wie Christopher Haase im Auto sitzen hast, der bei diesen widrigen Bedingungen zeigt, was er kann, ist einfach großartig. Beide Fahrer und das gesamte Team haben einen extrem guten Job gemacht.“
Das Sonntagsrennen gestaltete sich schwierig. Mehr als Platz vier war im Zeittraining nicht drin. Und in der ersten Rechtskurve am Start, schoben sich die Protagonisten gegenseitig in die Banden. Christopher Haase, der den Start fuhr, konnte sich zwar mit Mühe dem ganzen fernhalten, kam aber auch nicht ohne Blessuren aus diesem Manöver heraus. „Leider habe ich beim Rennstart den Ferrari vor mir getroffen, was uns die Front ein bisschen demoliert hat und auch ein paar Positionen gekostet hat.“
Nachdem der Eastalent-Audi nur wenige Minuten vor Ende des Rennens mit Simon Reicher am Steuer von einem übereifrigen Mitbewerber gedreht und das Rennen beenden musste, beschreibt Teameigner Peter Reicher das Geschehen so: „Das Sonntagsrennen gab leider ein trauriges Bild ab. Wenn Du Motorsport betreibst, solltest Du wissen, was Du tust. Nämlich Situationen richtig einzuschätzen und nicht mit einem GT3 Fahrzeug Autoscooter zu spielen.“
Christopher Haase fügt seine Sicht hinzu: „Wir sind mit einem guten Gefühl an den Hungaroring gereist. Auch wegen unserer starken Leistung im Vorjahr. Ich denke wir haben grundsätzlich sehr gute Arbeit geleistet. Im freien Training konnten wir sehen, dass wir durch die Balance of Performance (BoP) etwas benachteiligt waren. Im ersten Rennen am Samstag haben wir uns die ganze Zeit über in Schlagdistanz gehalten. Am Ende kam dann der Regen und mit unserer Erfahrung auch der Unterschied, so dass wir uns Platz eins holen konnten. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir am Sonntag beim Fahrerwechsel mit einem Handicap von 10 Sekunden zurechtkommen müssen. Das Zeittraining am Sonntag war dann schon schwieriger. Der Dreher zum Schluss war für uns kein schöner Abschluss am Hungaroring. Aber am Ende ist das auch Motorsport.“
Simon Reicher schildert seinen Blickwinkel so: „Am Freitag sind wir gut ins Wochenende gestartet. Am Samstag haben wir einen fantastischen Sieg eingefahren – hatten aber auch ein bisschen Glück. Der Regen hat uns geholfen unsere Leistung unter Beweis zu stellen. Und was heute im Sonntagsrennen los war – ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall war es weit davon weg Spaß zu machen. Und dann noch der Unfall, wo ein Mitbewerber in einer Kurve uns zu überholen versuchte, wo man eigentlich nicht überholen kann. Mit dem Ausfall müssen wir leben.“
Die zweite Saisonhälfte leitet am 19. Juli der Paul Ricard Circuit im südfranzösischen Marseille ein.
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